Offener Brief Schulen: GEW fordert von Schneidewind Taten

Wuppertal · Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) legt OB Uwe Schneidewind ans Herz, „schulpolitische Akzente“ zu setzen. „Schulentwicklungsplanung, 7. Gesamtschule, leere Schulsekretariate, Digitalisierung, Schulreinigung – das sind Dauerbaustellen, die der neue Oberbürgermeister mit anpacken sollte“, heißt es in einem offenen Brief. Die wesentlichen Punkte im Wortlaut.

Die Else-Lasker-Schüler-Gesamschule ist stark sanierungsbedürftig.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Schulentwicklungsplanung: Die aktuellen Ereignisse um die Hardt belegen die dringende Notwendigkeit einer verlässlichen Schulentwicklungsplanung, die ihrem Namen auch gerecht wird. Es an der Zeit ist, auch neue Wege zu beschreiten und dabei auch Akteure aus verschiedenen Institutionen wie z.B. Schulen, Verwaltung, GMW, Gewerkschaften und Universität zusammenzuführen. Die sofortige Korrektur der Pläne für den Standort Hardt muss vorangetrieben werden und mit einer gründlichen Bestandsaufnahme unter Einbeziehung der Schulgemeinden und Öffentlichkeit. Die ehemalige Pädagogische Hochschule muss auch in weiterer Zukunft für die Bildungslandschaft erhalten bleiben.

7. Gesamtschule: Seit Jahren wird in Wuppertal der Elternwille von jährlich mehr als 400 Eltern nicht erfüllt, die für ihre Kinder einen Gesamtschulplatz wünschen. Der Ratsbeschluss für eine 7. Gesamtschule ist fast drei Jahre her und noch immer wurde kein Standort gefunden. Dépendancen müssen auf jeden Fall vermieden werden, das gilt für alle Schulen. Diese Belastungen sind für eine Schulgemeinde dauerhaft nicht tragbar, da sie zu viele Zeitressourcen, Absprachen und logistische Zwänge mit sich bringen.

Aufstockung des städtischen Schulpersonals: Während die großen Schulsysteme recht ordentlich mit Schulsekretärinnen und -sekretären und Hausmeisterinnen und Hausmeistern versorgt sind, leiden die Grund- und Förderschulen unter eklatantem Personalmangel. Es darf nicht sein, dass kleine Grund- und Förderschulen nur einmal in der Woche eine Schulsekretärin sehen und der Hausmeister nicht erreichbar ist, weil er mehrere Schulen versorgen muss. Die GEW meint: Jede Schule braucht jeden Tag eine Schulsekretärin bzw. einen Schulsekretär bzw. eine eigene Hausmeisterin bzw. einen eigenen Hausmeister.

Digitalisierung an den Wuppertaler Schulen: Tausende von Endgeräten werden gerade angeschafft, da liegt es auf der Hand, dass jedes große Schulsystem einen eigenen Techniker braucht und kleinere Schulen gebündelt einem Techniker zugeordnet werden müssen. Es muss endgültig Schluss damit sein, dass Lehrkräfte in ihrer Freizeit versuchen müssen, diese Aufgaben zu stemmen. Wir erwarten den zügigen Ausbau der personellen Ressourcen im Medienzentrum und im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung, damit sich die Schulen vorrangig den pädagogischen Herausforderungen der digitalen Bildung widmen können und nicht zusätzlich den technischen.

Dauerbrenner Schulreinigung: Seit Jahren fordert die GEW, die unhaltbaren Zustände bei der Schulreinigung zu verbessern. Wir bleiben dabei: Die Reinigungskräfte brauchen vor allem mehr Zeit für die Reinigungsleistungen, eine saubere Schule mit zweimal täglich gereinigten Toiletten sind das Mindeste, was die Schülerinnen und Schüler und alle an der Schule tätigen Menschen erwarten können. Eine Kommunalisierung der Reinigungsdienste wäre ein wichtiger Schritt, um vor Ort Verlässlichkeit herzustellen, anstatt sich mit ständig wechselnden Anbietern und Personalwechseln zu befassen. Damit könnte die Stadt zusätzlich einen Beitrag für sozialverträgliche Arbeitsplätze leisten.“