Podiumsdiskussion Grüne: „Sprecht mit den Handwerkern vor Ort“
Wuppertal · Die Wuppertaler Grünen wollen das Handwerk unterstützen. Wie das am besten geht, haben sie bei einer Podiumsdiskussion mit Marc Zimmermann, dem handwerkspolitischen Sprecher der NRW-Landtagsfraktion, erörtert.
„Das Handwerk wird nicht richtig wahrgenommen, obwohl es eine Riesenmasse ist. Wir gehen von 5,6 Millionen Menschen aus, die im Handwerk arbeiten“, erklärt Andreas Zawierucha (stellvertretender Bezirksbürgermeister in Langerfeld-Beyenburg). Er selbst ist Malermeister und heute Lehrer am Berufskolleg: „Wir sollten dieses Thema in Deutschland und auch hier regional mehr in den Fokus rücken, denn die Handwerkerinnen und Handwerker sind der Motor der Transformation. Ohne Handwerk – ohne die Hand, die das ausführt, was der Kopf sich ausdenkt, können wir nicht schaffen, worüber wir uns tagtäglich streiten: die Klimakrise zu bewältigen.“
Das Handwerk sei „unglaublich vielfältig: Wir haben 137 Handwerksberufe, die man erlernen kann und es gibt viele Menschen, die im Handwerk nicht nur ihren Beruf, sondern ihre Berufung gefunden haben“, betont Marc Zimmermann, der gelernter Stuckateur ist. Mit Blick auf den Landtag sagt er: „Den wirklichen Bezug zum Handwerk haben in der Politik nur Wenige. Das ist ein Punkt, den ich jedem empfehlen kann, der Politik macht: Sprecht mit den Handwerkern vor Ort. Es mag vielleicht bei vielen eine gewisse Zurückhaltung Grünen gegenüber geben, aber wenn wir ehrlich unsere Wertschätzung ausdrücken und sagen, dass wir das Handwerk brauchen für das, was wir tun, dann sind auch die Handwerksbetriebe und Handwerkerinnen und Handwerker immer erfreut über jedes Gespräch, das wir führen.“
Inan Özer (Sprecher der Grünen in Wuppertal): „Ich bin selbst Handwerker. Ich habe den Kfz-Mechatroniker gelernt und bin erst dann in die Justiz gewechselt. Da spielten auch finanzielle Herausforderungen eine Rolle. Wenn ich heute mit meinem alten Arbeitgeber spreche, geht es oft um fehlenden Nachwuchs. Als Grüne können wir uns jetzt den Herausforderungen stellen, die unter den vorherigen Regierungen verschlafen wurden.“
Kreisverbandssprecherin Franziska Truse: „Mit einem ersten Aufschlag zu diesem komplexen Thema werden wir uns nicht zufriedengeben. Wir müssen die Belange der Handwerker*innen politisch hören und begleiten. Daher planen wir weitere Bürgerinnen- und Bürger-offene Veranstaltungen, unter anderem zu der Frage: Massenware von IKEA oder handwerkliche Wertarbeit – wohin steuert die Gesellschaft und was könnte das für die Zukunft des Handwerks bedeuten?“