Sarrazin-Ausschluss Lindh: „Zukunft gehört Mutigen, Offenen und Progressiven“

Wuppertal · Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh begrüßt die Entscheidung des Parteischiedsgerichts, den Ausschluss von Thilo Sarrazin aus der SPD zu bestätigen.

Helge Lindh (SPD).

Foto: Christoph Busse

„Das ist ein längst herbeigesehnter Sieg, aber sicher nicht die letzte Episode der Odyssee Sarrazin gegen die SPD. Trotzdem ist diese Entscheidung der höchsten Schiedsinstanz der SPD ein wichtiges Signal, dass die Ideen Sarrazins mit dem Wesen der deutschen Sozialdemokratie nicht vereinbar sind“, so der 43-Jährige. „Die SPD ist eine staatstragende Partei, die für soziale Gerechtigkeit, innere Sicherheit und Ordnung, Toleranz und Vielfalt steht. Unsere Grundwerte – Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – stehen den rassistischen Forderungen Sarrazins diametral entgegen. Seine menschenverachtenden und antidemokratischen Auslassungen schädigen ungemein dem Ruf der Partei.“

Der demokratiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion: „Bereits auf dem Landeskongress der NRW-Jusos 2010 habe ich mich mit den rassistischen Thesen Sarrazins in seinem Buch ,Deutschland schafft sich ab‘ auseinandergesetzt und ausführlich ihre Unvereinbarkeit mit den Grundsätzen der deutschen Sozialdemokratie dargelegt. Zehn Jahre später fordert Sarrazin, Menschen unter Umständen den Rechtsschutz zu verwehren und mit militärischer Gewalt abzuschieben. Wir hingegen kämpfen jeden Tag für den Rechtsstaat und die Demokratie - die großartigsten Errungenschaften unserer Nachkriegsgeschichte. Sarrazins Weltbild unterscheidet nach Hautfarben, Religionen, sozialen Klassen - die SPD setzt aber all ihre Kräfte für ein gutes Miteinander aller in Deutschland ein. Die oberste Priorität unserer Arbeit ist der gelungene soziale Zusammenhalt, Freiheit und Wohlstand für alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Glaubens, Geschlechts, sexueller Orientierung oder Einkommen.“

Lindh: „Die Zukunft gehört den Mutigen, Offenen und Progressiven, nicht aber solchen nach hinten gewandten und hasserfüllten Personen wie Sarrazin. Deshalb ist heute ein guter Tag für die Sozialdemokratie!“