Volksbank im Bergischen Land Gute Bilanz und „sicherer Hafen“

Wuppertal · Die Volksbank im Bergischen Land - 2017 aus der Fusion der Häuser in Wuppertal und Remscheid-Solingen entstanden - hat 2021 erstmals eine Bilanzsumme von drei Milliarden Euro erreicht. Aus Sicht des Vorstandes ist das Genossenschafts-Institut gerade in unruhigen Zeiten ein „sicherer Hafen“. In Wuppertal wird jetzt die Filiale Cronenberg modernisiert.

Der Volksbank-Vorstandsvorsitzende Andreas Otto (r.) und der neue Vorstand Christian Fried (l.) bei der Vorstellung der Bilanz für 2021.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Otto nahm am Dienstag (1. März 2022) bei der Vorstellung des Ergebnisses für 2021 aus aktuellem Anlass kein Blatt vor den Mund: Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die wirtschaftlichen Sanktionen wies er darauf hin, dass russische Banken auch in Deutschland Geld von Anlegern eingesammelt hätten - teilweise mit Empfehlung der Stiftung Warentest. Das Geld sei jetzt zwar unter dem Einlagensicherungsschirm der EU nicht weg, aber man müsse erst einmal sehen, wie die Entschädigungen laufen. Deshalb betonte Otto in Richtung Anleger: „Die Sicherheit ist bei uns größer, auch wenn die Zinsen ein bisschen niedriger sind.“

Dass man auch in schwierigen Zeiten und mit solidem Geschäft Geld verdienen kann, hat sein Haus 2021 bewiesen. Christian Fried, seit 2022 als echtes Eigengewächs der Bank im Vorstand Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten Lutz-Uwe Magney - sprach von einem „trotz aller Widrigkeiten tollen Ergebnis“. Dafür stehen die um 100 Millionen Euro auf erstmals drei Milliarden Euro gewachsene Bilanzsumme und ein Jahresüberschuss von sechs Millionen Euro. Der Großteil davon soll (und muss wegen neuerlicher verschärfter EU-Vorgaben) ins Eigenkapital fließen. Knapp eine Million ist aber als Dividende auf die Einlagen der 10.900 Mitglieder vorgesehen, die im Genosschenschaftsmodell Eigentümer der Bank sind. „Das sind rund vier Prozent Verzinsung“, rechnet Otto vor, warum sich das Modell für die Mitglieder lohnt, von denen die Volksbank gerne noch weitere gewinnen möchte. Aus seiner Sicht in bewegten zeiten das beste Argument dafür: „Genossenschaftsbanken gelten als sicherer Hafen.“

Insgesamt hat die Volksbank im Bergischen Land rund 75.000 Kunden (auch Nichtmitglieder können hier Konten eröffnen), die 2021 erheblich mehr Geld in Wertpapieren angelegt haben als zuvor. Der Depot-Bestand wuchs um 22 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Ein Trend, der auch in anderen Instituten zu beobachten war und auch der Tatsache geschuldet ist, dass Geld auf Girokonten inzwischen oberhalb gewisser Grenzen mit Negativzinsen belegt wird. Gleichzeitig fließt (nicht nur) der Volksbank immer noch sehr viel Liquidität zu. 

Gewachsen sind auch das Kreditvolumen (1,55 Miliarden Euro) und ganz massiv um mehr als sechs Prozent die Baufinanzierungen, die 2021 590 Millionen Euro umfassten. Gestemmt wurde das Geschäft von 362 Mitarbeitern in 21 Filialen, von denen zuletzt bekanntlich die in der Elberfelder City von der Herzogstraße an den Döppersberg verlegt wurde. „Das hat sich bewährt, wir sind hier mit der Frequenz sehr zufrieden“, so das Fazit von Otto, der in Richtung der Stadt Wuppertal anschloss: „Wenn die Stadtverwaltung in die Bundesbahndirektion einzieht, wären wir noch froher ...“

Aktuell plant die Volksbank keine Veränderungen in ihrem Filialnetz, auch wenn die Besucherzahlen durch die Zuwächse im Online-Banking abgenommen haben. In der Cronenberger Filiale tut sich trotzdem etwas: Sie wird ab dem Frühsommer renoviert. Aktuell laufen die Ausschreibungen, im vierten Quartal sollen die Modernisierungsarbeiten beendet sein.