Wetter im Wuppergebiet Vergleichsweise wenig Niederschlag im Oktober

Wuppertal · Der Oktober 2022 war ein weiterer niederschlagsarmer Monat in diesem Trockenjahr. An einigen Niederschlagsstationen fiel weniger als die Hälfte der Regenmenge des langjährigen Mittels. Das ergaben die Messungen des Wupperverbandes.

Die herbstliche Wupper in Sonnborn.

Foto: Achim Otto

An der Bever-Talsperre in Hückeswagen wurden insgesamt 54 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Im langjährigen Mittel sind es im Oktober dort 109 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. An der Großen Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen-Lindscheid lag die Regenmenge ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt: 36 Liter waren es hier, durchschnittlich sind es 94 Liter. Auch auf der Kläranlage Buchenhofen in Wuppertal fiel mit 56 Litern deutlich weniger Regen als im Durchschnitt von 90 Litern. An der Messstelle Kläranlage Solingen-Burg wurden 47 Liter pro Quadratmeter gemessen, im Schnitt sind es 110 Liter.

Die niederschlagärmste Messstation im Wuppergebiet war erneut die Messstelle an der Kläranlage Leverkusen. Hier wurden nur 33 Liter gemessen. Das dortige Mittel für Oktober beträgt 64 Liter. Am meisten Regen fiel an der Messstelle Brucher-Talsperre mit 69 Litern.

Der Oktober war ein „goldener Herbstmonat“ und der Abschluss eines insgesamt trockenen Wasserwirtschaftsjahres 2022. Der Blick auf die Niederschlagsauswertung zeigt: Das Jahr 2022 setzte die Reihe der Jahre mit Ausprägungen der Klimaveränderung fort. Die Jahressumme an der Messstelle Bever-Talsperre lag im Wasserwirtschaftsjahr 2022 (1. November 2021 bis 31. Oktober 2022) mit 1.163 Litern Niederschlag pro Quadratmeter unter dem Durchschnitt von 1.297 Litern.

Der Sommer war – wie schon in den Jahren 2018 bis 2020 – gekennzeichnet von extremer Trockenheit. In den Monaten Juni, Juli und August fiel zusammengenommen weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Regenmenge. Hinzu kamen hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung.

„Der bergische Sommer entwickelt sich zusehends zu einem mediterranen Sommer. Auch die Monate November 2021 und März und Oktober 2022 waren zu trocken. Im Gegenzug war der Februar doppelt so nass wie im Durchschnitt. Doch selbst der Februar und die mit mehr als 100 Litern pro Quadratmeter ebenfalls nassen Monate Dezember, Januar, April und September konnten die Trockenmonate in der Gesamtbilanz des Wasserwirtschaftsjahres nicht ausgleichen“, so der Wupperverband.

Im Sommerhalbjahr 2022 hat der Wupperverband nach eigenen Angaben mehr Stauraum für Niederschläge in den Talsperren am Oberlauf der Wupper freigehalten. Gleichzeitig war die Aufgabe der Niedrigwasseraufhöhung in Trockenphasen sicherzustellen, denn die Mindestwasserführung der Wupper ist durch die Planfeststellung festgelegt.

„Der vergrößerte Sommerretentionsraum bedeutet, dass weniger Wasser insbesondere in der Wupper-Talsperre für die Niedrigwasseraufhöhung zur Verfügung steht. Zur ausbalancierten Talsperrensteuerung gehört daher auch, an dieser Stellschraube zu drehen. Mit Genehmigung der Bezirksregierungen hat der Wupperverband die Wupper-Talsperre von August bis Oktober 2022 so gesteuert, dass am Pegel Kluserbrücke in Wuppertal in Trockenphasen statt zuvor 3.500 Liter nun 3.000 Liter pro Sekunde flossen“, heißt es.

Im gesamten Wasserwirtschaftsjahr 2022 lag die Niedrigwasseraufhöhung, die der Wupperverband mit den Talsperren am Oberlauf der Wupper geleistet hat, bei 34 Millionen Kubikmetern Wasser.