„Als Wegbereiter der Mobilitätswende sind wir uns der zentralen Rolle des ÖPNV für die zukünftige Mobilität in Wuppertal bewusst“, so der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach. „Die Investition in die Wasserstoff-Infrastruktur auf unserem eigenen Betriebshof ist eine Investition in eine emissionsfreie Zukunft. Damit treiben wir den Übergang zu einer umweltfreundlichen und zukunftssicheren Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs voran.“
Mit der neuen Tankstelle wollen die WSW den effizienten Betrieb ihrer gesamten Wasserstoffbus-Flotte sicherstellen: „Tankfahrten zur extern gelegenen Tankstelle auf Korzert werden verringert, das spart Zeit und Ressourcen. Die Fahrzeug-Einsatzplanung wird erleichtert, da die Betankung besser koordiniert werden kann.“
Der Wasserstoff wird künftig zu etwa 20 Prozent im Müllheizkraftwerk der AWG auf Korzert produziert, den überwiegenden Teil beziehen die WSW von einem externen Lieferanten. Gewonnen wird der Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen und ist in der Farbenlehre orange beziehungsweise grün. „Nahezu täglich wird der Wasserstoff zur Tankstelle geliefert. An zwei Tankplätzen können jeden Tag mehr als 60 Busse volltanken. Täglich stehen 800 Kilogramm Wasserstoff zur Verfügung. Die Investitionskosten betragen rund 2,5 Millionen Euro“, so das Unternehmen.
Sabine Schnake (Geschäftsführerin der WSW mobil GmbH): „Wir freuen uns sehr über die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern, die unser Engagement für innovative Antriebstechnologien mit ihren Entwicklungen und Ideen unterstützen.” Einige dieser Partner konnten die WSW bei der Eröffnungsfeier begrüßen. Darunter Vertreter des Unternehmens Everfuel (Anbieter von Komplettlösungen für die Wasserstoffversorgung und -betankungsinfrastruktur) sowie des Busherstellers Solaris.
Keine Tankstelle ohne Bus
Pünktlich zur Eröffnung der neuen Tankstelle wurden 32 neue Wasserstoff-Fahrzeuge vom Typ Urbino Hydrogen der Marke Solaris geliefert. 13 Gelenk- und 19 Solobusse sind es insgesamt, mit denen die WSW ihre Fahrzeugflotte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in diesem Jahr erweitern. Mit den bereits vorhandenen 20 Wasserstoffbussen, die seit 2020 in Wuppertal unterwegs sind, unterhalten die WSW nun 52 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Das entspricht etwa 18 Prozent der gesamten Busflotte. Dank des Einsatzes dieser Busse im Nahverkehr werden laut Unternehmen rund 2.200 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart.
Die neuen Solo- und Gelenkbusse rollen ab sofort im Linienverkehr leise und emissionsfrei im Regelbetrieb über Wuppertals Straßen: „Die Urbino-Hydrogen-Busse nutzen moderne Brennstoffzellensysteme, um Wasserstoff in elektrische Energie umzuwandeln. So entstehen keine klimaschädlichen Emissionen, sondern lediglich Wasserdampf. Eine Tankfüllung umfasst zwischen knapp 35 und rund 50 Kilogramm Wasserstoff – je nach Busgröße –, der in fünf beziehungsweise acht leichten Wasserstofftanks auf dem Dach jedes Fahrzeugs gespeichert wird.“
Das Volltanken dauert nur etwa zehn bis zwölf Minuten. Dies reduziert die Stillstandszeiten und erhöht die Verfügbarkeit der Busse im täglichen Betrieb. Eine Tankfüllung reicht für eine Strecke von 350 bis 400 Kilometern aus, unabhängig von den topografischen Verhältnissen und den Wetterbedingungen. „Auch das steigert die Effizienz, da die Fahrzeuge länger im Einsatz sein können, ohne nachtanken zu müssen“, so die WSW.
Die Investitionskosten liegen bei rund 25 Millionen Euro, für die Beschaffung gibt es eine Förderung durch das Land NRW.