Stadtarchiv Wuppertal Wo sollen bloß all die Akten hin?

Wuppertal · Die Haspelhäuser an der Friedrich-Engels Allee haben schon bessere Tage gesehen. Der Zahn der Zeit knabbert nicht nur an der Fassade der beiden Gebäude, in denen auch das Stadtarchiv residiert. Genau das ist ein Problem für eine mögliche Sanierung, denn so einfach lassen sich die über Jahrhunderte angesammelten Dokumente nicht bewegen.

Wenn die Haspel-Häuser saniert werden müssen, stellt sich die Frage nach einer Zwischenlösung fürs Stadtarchiv.

Foto: kpm (Archiv)

Dazu kommt: Es wird auch immer enger.

Auf der Homepage der Stadt heißt es, dass nach knapp 6,5 Regalkilometern die "Aufnahmekapazität fast völlig erschöpft ist" — man könne kaum noch neue Dokumente und Urkunden unterbringen. Deswegen hat die SPD jetzt im Kulturausschuss gefragt, wie die Verwaltung zukünftig ihrem gesetzlich vorgeschriebenen Archivierungsauftrag nachkommen will.

Die Antwort fällt auf den ersten Blick beruhigend aus: Man erwarte, so die Stadt, dass die "Menge analogen Schriftgutes aufgrund der Digitalisierung von Verwaltungsaufgaben, der Einführung von E-Government sowie der digitalen Langzeitarchivierung" zukünftig abnehmen werde. Mittelfristig stelle die Raumknappheit also kein Problem mehr da.

Kurzfristig sollen einige Aktengruppen anderswohin verlagert werden. Nach Angaben der Verwaltung sucht das Stadt-Gebäudemanagement (GMW) deswegen bereits seit einem Jahr nach einem Lager für Bau-Akten und nicht langfristig zu archivierende Papiere. Aber: Die bisherige Suche nach einer zweiten Dependance, um dem Platzmangel entgegen zu wirken, ist schwierig.

Zudem sind die von außen offensichtlichen Mängel am Haspel-Gebäude rein "kosmetischer Natur", so GMW-Mitarbeiter Michael Neumann zur Rundschau. Der komplizierten Lagerung der Dokumente im Innern stehe der äußere Zustand des Hauses nicht im Wege.

Sollte das Gebäude aber saniert werden, so wolle man das Ganze selbstverständlich nachhaltig gestalten. Hierbei müsse man zum Beispiel auch Fenster austauschen oder das Dach dämmen. Doch dazu müssten die Akten zumindest vorübergehend auf jeden Fall umziehen. Wohin aber, das ist die Frage, die auch das Gebäudemanagement noch nicht beantworten will — oder kann ...