Probleme zwischen Stadt und Landesbetrieb "Straßen.NRW" "Wir sind mit unserem Latein am Ende"
Wuppertal / Düsseldorf · Stadtverwaltung und Politik verzweifeln an der nicht funktionierenden Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb "Straßen.NRW". Im Verkehrsausschuss war sogar von "Machenschaften" die Rede ...
Angestoßen hatte das Ganze Thomas Wängler von der IHK: Der kritisierte im Auftrag zahlreicher Mitgliedsfirmen die verwirrende Informationspolitik der Stadt in Sachen Baumaßnahmen, Sperrungs-Termine und Umleitungen rund um die Ikea-Baustelle. Wohl wissend, dass der Löwenanteil des Ärgers im Umfeld von Schmiedestraße, Mollenkotten und Wittener Straße letztlich auf das Konto der "Straßen.NRW" "gehörenden" Autobahnauf- und abfahrten geht, sagte Wängler: "Ich verstehe nicht, dass zwei Behörden sich nicht miteinander abstimmen können. Das kann ich auch niemandem erklären."
Viele Unternehmen im Wuppertaler Norden hatten und haben erhebliche Schwierigkeiten, ihren Zulieferern verlässliche Daten darüber zu geben, welche Straße(n) wann und wie lange (noch) gesperrt sind. Wängler verwies auf die Probleme und die erheblichen finanziellen Folgen, die das für die betroffenen Firmen hat.
Rede und Antwort stand die Verwaltung gleich zu dritt: Verkehrsdezernent Frank Meyer, Straßen-Ressort-Chefin Hannelore Reichl und der städtische Baustellen-Koordinator Martin Lorenz berichteten von ihren jeweiligen Erfahrungen mit "Straßen.NRW".
Martin Lorenz zum IHK-Vorwurf mangelnder Termin-Info-Exaktheit: "Das haben Sie nicht gewusst, das haben wir nicht gewusst. Das ist die Machenschaft ,Straßen.NRW'." Lorenz, der zu Protokoll gab, dass der Landesbetrieb vorhabe, sämtliche A46-Anschlussstellen im Stadtgebiet zu sanieren, weiter: "Wir wissen bis zum heutigen Zeitpunkt nicht, welche Anschlussstelle als nächste drankommt."
Dezernent Meyer ergänzte, dass seinem Eindruck nach auch innerhalb der Organisation "Straßen.NRW" der Informationsfluss problematisch sei: Für Wuppertal sind — je nach dem, um welche Stelle der Stadt es geht — drei verschiedene Abteilungen des Landesbetriebes zuständig. Meyers Fazit: "Was die Kommunikation mit "Straßen.NRW" angeht, sind wir mit unserem Latein am Ende."
Ressort-Leiterin Reichl kündigte an zu überlegen, ob in Zukunft nicht einfach auf genaue Datumsangaben (die dann nicht eingehalten werden können) für die Dauer von Straßensperrungen oder Umleitungen verzichtet werden sollte: "Wenn wegen der unlösbaren Abstimmungsprobleme keine Verlässlichkeit garantiert ist, wäre es wohl besser, nur noch 'ungefähr von bis' zu sagen."
Ergebnis der Diskussion: Der Verkehrsausschuss will für eine seiner Sitzungen nach der Sommerpause einen Mitarbeiter von "Straßen.NRW" nach Wuppertal einladen ...