EU-Förderprogramme EU macht die Stadt schöner

Wuppertal · Sonntag ist Europawahl. Für viele Menschen ist die EU weit weg – oder weltfremd. Wir haben uns umgehört und festgestellt: Stimmt nicht, denn Wuppertal profitiert(e) schon seit vielen Jahren intensiv von vielen Förderprogrammen.

Platz der Republik, bunkerfrei Dank der EU.

Foto: Annette Scheible

Stadtkämmerer Johannes Slawig und Sozialdezernent Stefan Kühn sind sich einig: „Ohne die EU gäbe es vieles in Wuppertal gar nicht!“ Unabhängig voneinander auf das Thema angesprochen, kommt von beiden zum Beispiel das umfangreiche Programm „Soziale Stadt“, das in Wichlinghausen, Oberbarmen und Heckinghausen sehr viele Facetten für mehr Stadtteilkultur möglich gemacht hat – und weiterhin macht. Etwa 6,4 Millionen Euro an EU-Geld stecken bisher in der „Sozialen Stadt“. So wurde es auch möglich, ein neues Heckinghauser Stadtteilzentrum auf den Zukunftsweg zu bringen.

Stefan Kühn fallen noch weitere Details ein: Der „neue“ Nordpark mit dem spektakulären „Skywalk“ in Wichlinghausen, zahllose renovierte Spielplätze und Grünanlagen oder auch der Abriss des Bunkers am Platz der Republik, womit für das Viertel am Ostersbaum ein ganz neues Flair erreicht werden konnte – in all diesen Aktionen steckt viel Geld aus Fonds und Fördertöpfen, die in Brüssel gefüllt werden.

Ob Nordpark mit „Skywalk“ oder Nordbahntrasse: Die Liste großer und vieler kleiner Projekte, die ohne finanzielle Unterstützung aus Europa in Wuppertal nicht hätten realisiert werden können, ist lang.

Foto: Nadine Spitthoff

Blickt man noch weiter zurück, tauchen zwei weitere große Projekte auf dem Notizzettel auf: Die attraktiven und publikumswirksamen Gewächshäuser auf der Hardt sind eine Folge der „Regionale 2006“ – auch sie unterstützt von der EU. Und nicht zuletzt, so Johannes Slawig, Wuppertals zentrales Erfolgsmodell – die Nordbahntrasse. Schon ganz zu Beginn ihrer Planung waren sogenannte EU-Ziel-2-Fördermittel ein Hauptauslöser dafür, dass die Wuppertalbewegung sich zutrauen konnte, das damals noch unabschätzbare Risiko zu wagen, das heute längst ein Riesenerfolgsprojekt ist. Als es dann darum ging, die „Außenäste“, also die Trassenteile, die nach Westen und Osten nur vier Meter breit sind, zu realisieren, ist das erneut nur mit Hilfe eben jener EU-Ziel-Fördergelder möglich gewesen.

Kämmerer Slawig bringt noch einen politischen Aspekt ins Gespräch: „Etwa 50 Prozent der Themen, die wir im Rathaus bewegen, sind durch EU-Recht und EU-Vorgaben angestoßen worden. Etwa die Wochenstundenzahl bei der Feuerwehr oder aktuell die Frage der Arbeitszeitdokumentation.“

Auch EU-gefördert: Die Hardt mit ihren Gewächshäusern.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Slawigs Fazit und EU-Wahl-Werbung: „Um all das noch beeinflussen beziehungsweise politisch steuern zu können, ist es wichtig, ein starkes EU-Parlament mit engagierten, regionalen Abgeordneten zu haben, die man konkret ansprechen kann.“