Vorwerk wächst, Teich schrumpft
Wuppertal · Vorwerk konzentriert seine Kräfte in Laaken im Wuppertaler Osten und investiert 128 Millionen Euro. Da zusätzliches Personal den Parkplatzbedarf erhöht, wird auf einem Teil des bisherigen Laaker Teiches ein zweistöckiges Parkdeck gebaut.
Ein rechtskräftiger Bebauungsplan erlaubt Vorwerk die Nutzung von zwei Dritteln des ehemaligen Löschteiches. Dessen Wasser ist wegen der geringen Sonneneinstrahlung kalt und nährstoffarm, der Weiher in ökologisch schlechtem Zustand.
Vorwerk-Kommunikations-Referentin Sandra Krieger: "Es entsteht neben einem ökologischen und ökonomischen Mehrwert auch ein Mehrwert für die Bürger, durch eine bessere Integration der Teiche in das Wohngebiet und verbesserte Naherholungssituation." BUND-Vorstandsmitglied Jörg Liesendahl wehrt sich heftig: "Das Wasser darf nicht erwärmt und nährstoffreicher gemacht werden."
Für Anwohner und Umweltschützer ist der Laaker Teich ein schützenswertes Biotop. Seit Jahren bemühen sich die Menschen von Eschensiepen und Laaken um den Erhalt. Das Unternehmen hat einen Entwurf vorgelegt, in dem ein von 13.000 auf 4.000 Quadratmeter und damit auf ein Drittel geschrumpfter Teich neu gestaltet werden soll. Damit zeigt sich Liesendahl zufrieden — wenn das Betreten des Areals durch einen Zaun verhindert wird, um Störungen durch Menschen und vor allem Hunde zu verhindern. Liesendahl: "Im Laaker Teich leben Fische, Molche, Krebse, Frösche, 2.500 Erdkröten, Schwan, Enten, Gänse, Ratten, Feuersalamander, Graureiher, Kormoran, Wasserinsekten und Entenvögel."
Vorwerk zeigt sich Ökologie-Belangen gegenüber offen und sucht mit Behörden und Bevölkerung gutes Miteinander. Dirk Oliver Zöller, Leiter technische Dienstleistungen: "Wir stehen am Anfang, rechnen nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens im Oktober mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren."
Größte Herausforderung für den Erhalt des Teiches ist eine regelmäßige Wasserversorgung. Am Ausgang des Marscheider Tales zweigt ein Kanal zum Teich ab. Der muss erneuert werden. Ohne regelmäßige Wasserversorgung ist der Teich nicht lebensfähig — da sind sich Kenner einig. Ein weiteres Thema — Erdkröten: Für sie sollen Wege und Ähnliches eingerichtet werden — die untere Landschafts- und Wasserbehörde beauftragt deswegen ein Gutachterbüro.
Wichtig für die Anwohner: Sie fordern, dass kein zusätzlicher Verkehr durch Eschensiepen fließt, sondern von der Beyenburger Straße eine Ein- und Ausfahrt über Bahngleise und Wupper ins Vorwerk-Betriebsgelände entsteht.