Neuer Job Ex-OB Mucke: „Mit Freude, Herz und Verstand“
Wuppertal · Wuppertals Ex-Oberbürgermeister Andreas Mucke hat nur wenige Monate nach seiner Abwahl einen neuen Job: Der 54-jährige studierte Umwelt-Ingenieur ist soeben Geschäftsführer des Zukunftsprojektes „Circular Valley“ der „Wuppertalbewegung“ geworden.
„Circular Valley“ ist der Name für eine mindestens NRW-weite Initiative, mit der die „Wuppertalbewegung“ das Thema echter Kreislaufwirtschaft von Wuppertal aus ins Bergische Land, in die Rheinschienen-Region sowie ins ganze Bundesland tragen will. Dabei geht es darum, Recycling neu zu denken: Das Ziel ist, „echte“ Wiederverwertung – möglichst ohne Verbrennung beziehungsweise anderweitige Vernichtung von Reststoffen – zu ermöglichen. Mit „Circular Valley“ wird die „Wuppertalbewegung“ in die (auch eigene) Zukunft starten – ein entsprechender Beschluss fiel bei der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Stadthalle. Räume für „Circular Valley“ hat der Verein vor kurzem auf dem Gelände der Firma Vorwerk in Laaken bezogen: Die Bezeichnung für diese anfassbare Adresse lautet „Accelerator“, was aus dem Englischen übersetzt „Beschleuniger“ bedeutet.
Andreas Mucke, der in der jüngsten Vergangenheit auch bereits einige andere Anfragen für seinen beruflichen Fortgang bekommen hatte, musste, wie er im Gespräch mit der Rundschau sagt, „nicht lange überlegen“, als er vom Vorstand der „Wuppertalbewegung“ gefragt wurde, ob er die Geschäftsführung von „Circular Valley“ übernehmen möchte: „Hier geht es um eine Verbindung von Wissenschaft, Forschung und Praxis sowie um ein Projekt, das Arbeitsplätze erhält und schafft, Nachhaltigkeit sichert und soziale Strukturen stärkt. Das alles sind Themen, die für mich immer schon einen hohen Stellenwert hatten.“
Der frühere Oberbürgermeister sieht bei sich eine Reihe von Stärken, die ideal zum neuen Berufsbild passen: „Ich bin Umwelt-Ingenieur, überzeugter Wuppertaler, habe durch meine frühere Tätigkeit ein großes Netzwerk, kenne mich mit dem komplexen Thema Fördermittel aus und traue mir zu, junge Start-up-Firmen, die ins unser ‚Circular Valley’ kommen, auch langfristig in unserer Region zu halten.“
Die erste Gruppe solcher Start-up-Firmen – zweimal 15 pro Jahr soll es zukünftig geben – wurde übrigens schon virtuell angeworben: Sie sollen in enger Kooperation mit Wirtschaft, Industrie, Uni und umweltorientierten Institutionen neue, realistische Ideen für echte Kreislaufwirtschaft entwickeln, die auch der Prüfung unter realen Bedingungen standhalten.
Zurzeit steht die Klärung der finanziellen Förderung durch das Land NRW auf der Tagesordnung, damit die „Circular Valley Stiftung“, unter deren Dach das Ganze in Zukunft zu Hause sein wird, richtig durchstarten kann. Andreas Mucke mit Blick nach vorn: „Ich wollte unbedingt etwas machen, das Freude, Herz und Verstand miteinander verbindet. Und jetzt geht es los.“