Über „Corona-Mahnwachen“ Medienprojekt-Film bei YouTube wieder da

Wuppertal · Die Videoplattform YouTube hat den seit Dezember 2021 gesperrten Kurzfilm „Misstrauisch“ des Wuppertaler Medienprojekts über so genannte „Corona-Mahnwachen“ wieder freigeschaltet.

Szenenbild mit Helge Lindh.

Foto: Medienprojekt Wuppertal

„Der wiederholte, auch durch Medienfachanwälte unterstütze Widerspruch und Protest gegen die Sperrung war nun erfolgreich“, teilte das Medienprojekt am Freitag (25. Februar 2022) mit. Junge Filmemacherinnen und -macher hatten eine Kurzdokumentation zur politischen Bildung über die „Corona-Mahnwachen“ in Wuppertal produziert.

Kurz nach seiner Veröffentlichung war der Film auf Grund einer Beschwerde bei YouTube gesperrt mit dem Hinweis auf einen angeblichen Verstoß gegen die Richtlinien zu medizinischen Fehlinformationen.

Die Inhaltsbeschreibung des Films beschreibe „den aufklärerischen Blickwinkel“ des Kurzfilms: „Am 18. Dezember 2021 versammelten sich am Geschwister-Scholl-Platz in Wuppertal in einer „Mahnwache“ mit Grablichtern Gegner der Coronamaßnahmen, darunter Impfgegnerinnen und -gegner, Demokratieskeptikerinnen und -skeptiker, ,Querdenkerinnen und -denker, Verschwörungstheoretikerinnen und -theoretiker und Rechtsextreme, die ihre antidemokratischen Meinungen in Redebeiträgen und Interviews äußerten. Das Wuppertaler ,Bündnis gegen Nazis‘ rief deswegen zum Gegenprotest auf. Dabei spricht auch der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh deutlich Worte. Eine Reportage zur politischen Bildung von jungen Filmemacherinnen und -machern vom Medienprojekt Wuppertal.“

Zur aktuellen Freischaltung des Films schreibt YouTube: „Hallo Medienprojekt Wuppertal, Wir haben deine Beschwerde zu folgendem Inhalt geprüft: Video: Misstrauisch Nachdem wir uns den Inhalt noch einmal angesehen haben, geben wir dir Recht: Er verstößt tatsächlich nicht gegen unsere Community-Richtlinien. Vielen Dank für deine Geduld, während wir deine Beschwerde bearbeitet haben. Wir sehen deshalb so genau hin, weil wir möchten, dass YouTube eine sichere Plattform für alle Nutzer ist – und das geht nur, wenn unsere Community-Richtlinien eingehalten werden. Dabei können uns aber manchmal auch Fehler passieren. Danke, dass du uns auf diesen hier aufmerksam gemacht hast. Dein Video wurde jetzt reaktiviert. Viele Grüße Das YouTube-Team“

Das Medienprojekt Wuppertal hatte seinen nun erfolgreichen Widerspruch wie folgt begründet: „Das Medienprojekt Wuppertal ist ein gemeinnütziger Verein und wird als freier Träger der Jugendhilfe unter anderem vom Wuppertaler Jugendamt und vom Bundesland Nordrhein-Westfalen gefördert. Die pädagogische Einrichtung produziert mit jungen Menschen Filme zur politischen Bildung. Auch dieser von YouTube aktuell kritisierte Film ,Misstrauisch‘ wurde gefördert im Kinder- und Jugendförderplan des Landes NRW als Projekt zur politischen Bildung und Wertebildung.

Ein Interviewpartner der Dokumentation ist unter anderem der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD), der sich klar gegen Kommentare von Impfverweigerern und medizinische Fehlinformation stellt. Die Kommentare der Coronaprotestteilnehmerinnen und teilnehmer- spiegeln nicht die Meinung des Films, der Filmemacherinnen und -macher oder unserer Filmeinrichtung als Filmproduzenten wider, sondern dienen im Film als Zitate zur kritischen Reflexion und Aufklärung. Kommentare die zu medizinischen Fehlinformationen führen könnten, werden durch kritische Kommentare der Gegenseite entkräftet. Zur inhaltlichen Bewertung des Films auf eine mögliche gefährdende oder aufklärerische Wirkung auf Zuschauende muss man diesen in seiner Gesamtheit der Aussage sehen und nicht einzelne Zitate fehldeuten.

Wir sehen den Film ausdrücklich als sinnvoll für die politische Bildung und Jugendbildung auch in Bezug auf den Corona-Diskurs und sehen in ihm ein sinnvolles aufklärerisches Medium, nicht zuletzt geschützt durch das Recht auf Pressefreiheit im Grundgesetz. Der in seiner Gesamtaussage konstruktiv-kritische und im Corona-Kontext aufklärerische Film entspricht allen Maßstäben von YouTube.“

Der Film wurde von Anfang an auf den anderen Social-Media-Kanälen des Medienprojekt Wuppertals (Instagram, Facebook, Vimeo) veröffentlicht.