Lindh zur Bahnstreckensperrung „Deutsche Bahn muss überzeugendes Konzept liefern“

Wuppertal · Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD) fordert von der Deutschen Bahn für die im Sommer geplante sechswöchige Streckensperrung zwischen Wuppertal-Vohinwikel und Düsseldorf ein überzeugendes Baustellenkonzept.

Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD).

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Bisher habe die Bahn noch nicht ausreichend erklärt, ob tatsächlich eine Vollsperrung notwendig sei oder auch mit Teilsperrungen und einem eingeschränkten Schienenverkehr die Baustellenziele erreichbar wären, so Lindh. Ziel müsse sein, größtmöglichen Komfort für die Pendler zu gewährleisten. Wuppertal dürfe nicht wieder auf einer wichtigen Verbindung vom Zugverkehr wochenlang abgekoppelt werden. Dafür sei der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete auch mit dem Vorstand der Deutschen Bahn in Kontakt getreten.

Lindh: „Die angekündigten Bauarbeiten lassen unweigerlich Erinnerungen an die groß angelegten Streckensperrungen im Frühjahr und Sommer 2017 wach werden. Überfüllte Ersatzverkehre und Probleme in der Taktung ließen viele Fahrgäste frustriert zurück. Die Deutsche Bahn und ihre Mitbewerber sind in der Verantwortung, die Baumaßnahme so kundenfreundlich wie möglich zu gestalten. Größtmögliche Kosteneffizienz durch eine sechswöchige Vollsperrung kann nicht das alleinige Argument sein: Bei langwierigen Sperrungen und Komforteinschränkungen bleiben immer auch dauerhaft Kundinnen und Kunden auf der Strecke. Die Bahn muss deshalb in einem ersten Schritt glaubhaft machen, dass wirklich eine Komplettsperrung zwischen Wuppertal und Düsseldorf notwendig ist.“

Der Sozialdemokrat: „Teilsperrungen und ausgedünnte Fahrpläne auf der Schiene sind zwar ebenso unerfreulich für die Fahrgäste, im Vergleich zum Ersatzverkehr auf der Straße aber immer noch die weitaus bessere Option. Sollte die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs wirklich unausweichlich sein, muss die Deutsche Bahn frühzeitig die Kundinnen und Kunden einbeziehen. Mit dieser Forderung bin ich auch an den Bahnvorstand herangetreten und erwarte eine umfassende Stellungnahme.“

Richtig sei, dass die Deutsche Bahn „nach Jahrzehnten der Streckenstilllegungen und Sanierungsrückstände endlich in die Lage versetzt wurde, wieder umfangreiche Sanierungsarbeiten durchzuführen, um den Schienenverkehr langfristig zuverlässiger und belastbarer zu machen. Dafür werden immer wieder temporäre Einschränkungen notwendig sein, die jedoch so kundenfreundlich wie irgendwie möglich ausgestaltet werden müssen.“