Seit 40 Jahren Station Natur und Umwelt: Fröschlein sammeln Blätter

Wuppertal · Die Station Natur und Umwelt ist jetzt 40 Jahre alt – und wurde zum Geburtstag als Bildungseinrichtung für nachhaltige Entwicklung zertifiziert.

Die Heidschnucken mümmeln ihr Mittagsessen im Winterunterschlupf.

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Wenn die Einjährigen durch das Gelände zockeln und sich begeistert die Taschen mit Steinchen, Blättern und Stöckchen füllen, ist das manchmal der Beginn einer lebenslangen Verbindung zur Station Natur und Umwelt: Sie sind als „Frösche“, „Regenwürmer“ oder „Eichhörnchen“ unterwegs: So heißen die Waldspielgruppen der Einrichtung, bei denen ein- bis dreijährige Kinder mit ihren Eltern das Gelände, die Tiere und Pflanzen erkunden.

Umweltbildung beginnt früh, berichtet Kornelia Heger-Wegmann. „Manche der Kinder können noch gar nicht richtig laufen, die schauen dann einfach herum“, erklärt die Pressesprecherin der Station Natur und Umwelt (STNU), die selbst eine der Waldspielgruppen für die Kleinsten betreut.

Winterpause an der Station Natur und Umwelt. Der Frühling bereitet sich unter der Schneedecke vor, während das STNU-Team das Jahr plant.

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Und dann geht das Angebot weiter: Es gibt AGs für ältere Kinder – die „wilden Wölfe“ und die „frechen Füchse“ – und nach der Schule können junge Leute das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) oben auf Küllenhahn absolvieren und die Nistkästen durchsehen, sich sowie die Schafe kümmern, Amphibien schützen, Gärtnern lernen oder bei der jährlichen Wanderung Kröten über die Straße geleiten. Auch für schon länger Erwachsene gibt es Programm: Zum Beispiel am 5. April, am Tag der konfliktträchtigen Tierarten, an dem es um Wolf, Biber und Co. geht.

Mit diesen vielfältigen Programmpunkten und Veranstaltungen, Kursen und Werkstätten sowie dem Naturlehrgebiet trägt die Station Natur und Umwelt nun das Zertifikat als Bildungseinrichtung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Wiebke Foss, BNE-Referentin der Station, erklärt, dass die Einrichtungen weit mehr machen als nur Ökologie: Hier treffen Ökonomie, Kulturelles und Soziales sowie Politik aufeinander – was an vielen Stellen deutlich wird.

Außerdem stehen durch die Zertifizierung neue Netzwerkpartner zur Verfügung, und die bereits jahrelang laufende Arbeit in der Umweltbildung kann mit neuen Möglichkeiten weiterverfolgt werden. Das ist wie ein Geburtstagsgeschenk für die STNU, auch wenn das Team im Vorfeld viel Arbeit in die Zertifizierung gesteckt hat.

Seit mehr als 40 Jahren – die Geburtstagsparty wird in diesem Jahr mit der Eröffnung des Naturlehrgebiets nachgefeiert – stärkt die Station das gesellschaftliche Bewusstsein für Natur und Umwelt und ermöglicht Erlebnisse in der Natur nach dem Pädagogik-Prinzip: „Schützen, was man liebt.“ Und diese Liebe beginnt eben bei den ganz Kleinen, die staunend in die Baumkronen blicken – und bleibt dann vielleicht ein Leben lang bestehen.