Neubau im Zeitplan Start der Rohbauarbeiten im Freibad Mählersbeck

Wuppertal · Für die Anwohnerinnen und Anwohner ist nach Angaben der Stadtverwaltung das Schlimmste vorbei: Der lärmintensive und staubproduzierende Abbruch im Freibad Mählersbeck ist nahezu abgeschlossen, in Kürze beginnt der Rohbau.

Die Bagger haben ganze Arbeit geleistet.

Foto: Stadt Wuppertal

„Fünf Bagger auf dem Gelände, eine Brecheranlage für die großen Betonteile, eine große Walze, Rüttelplatten, dazu die vielen Lkw, die Container abfahren und bringen – das war schon eine große Belastung für die Nachbarschaft“, bestätigt Susanne Thiel, zuständige Produktmanagerin beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal. „Umso mehr freut es uns, dass es in der ganzen Zeit nur sehr wenig Beschwerden gab.“

Jetzt starten die vorbereitenden Arbeiten für die Fundamentierung der neuen Gebäude und Becken. Bevor Mitte Juli der erste Beton angeliefert wird, müssen zum Beispiel Schalungen gebaut werden, um die Bodenplatten gießen zu können. Insgesamt werden gut 1.700 Kubikmeter Beton benötigt.

Für einen großen Teil der Anlagen wird wasserundurchlässiger Beton verwendet: Boden und Kellerwände des Technikgebäudes werden ebenso als sogenannte „weiße Wanne“ ausgebildet wie das Sportbecken mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich und das Erlebnisbecken. Für das nicht unterkellerte Hauptgebäude ist das nicht erforderlich.

Das Kinderbecken wird in Basaltpflaster erstellt. Auf den Betonsockel der Gebäude werden mit einem Kran vorgefertigte Holzrahmenbauteile gesetzt, auf die dann vor Ort die Holzfassade geschraubt wird. Der Auftrag ist erteilt, weitere Ausschreibungen sind in Vorbereitung. Türen und Fenster sind aus stabilem Aluminium.

Das Hauptgebäude wird aus drei Bereichen bestehen: Umkleiden, Duschen und Toiletten werden über ein gemeinsames Dach mit dem Personalbereich und den barrierefreien Sanitäranlagen sowie mit dem Gastronomiebereich verbunden. Die Dachfläche über den einzelnen Bereichen wird als Gründach ausgebildet.

Das Technikgebäude erhält ein Zinkdach, auf dem eine Photovoltaikanlage errichtet wird. Diese hat eine Nennleistung von 48 Kilowatt unter Standard-Testbedingungen. Es wird damit gerechnet, dass der Eigenbedarf an Strom mit ihr zu etwa zehn Prozent gedeckt werden kann. Der jährliche Energiebetrag liegt bei etwa 40.000 Kilowattstunden. In zehn Jahren können damit etwa 160 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Wärme wird zu 100 Prozent aus Holzpellets gewonnen. Damit das rund 800 Quadratmeter große Sportbecken über Nacht nicht auskühlt, bekommt es für etwa 250.000 Euro eine Abdeckung, die rollladenähnlich elektrisch über das Becken gefahren wird und tagsüber im Boden versenkt wird.

Ziel ist es, das Freibad so umweltbewusst wie möglich zu bauen und zu betreiben. Neben der Nutzung regenerativer Energien und der Verwendung von Holz für Fassade und Wände zeigt sich dies auch darin, dass etwa 600 Kubikmeter Mutterboden, die bei der Rasenerneuerung im Stadion am Zoo angefallen sind, für die Außenanlagen an der Mählersbeck wiederverwendet werden. Außerdem ist geplant, mit dem Einsatz von Grauwacke, einer Gesteinsart, die im Bergischen Land abgebaut wird und hier viele Bauten prägt, den Bezug zur Region deutlich zu machen.

Insgesamt wird mit rund 14 Millionen Euro Gesamtkosten gerechnet, zu denen das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundes etwa vier Millionen Euro beisteuert.