Arbeitsmarkt Faires Gehalt - mit diesen Tipps verbessern Sie Ihre Gehaltschancen
Besonders in den Tagen steigender Preise wünschen sich viele Haushalte ein höheres verfügbares Einkommen. Schwer wird es hingegen bei der konkreten Umsetzung dieses Wunsches. Denn wie viel Geld steht mir in meiner Position eigentlich zu und wann ist mein Arbeitgeber dazu bereit, dies wirklich zu zahlen? Hier in diesem Artikel werfen wir einen Blick auf diese Fragen.
Diese Faktoren bestimmen das Gehalt
Letztlich ist es nicht nur die geschickte Verhandlung, die für ein hohes Gehalt verantwortlich ist. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Einflussgrößen, die dafür wichtig sind. Wer sich dieser bewusst ist, dem fällt es am Ende deutlich leichter, den persönlichen Wert am Arbeitsmarkt in klaren Zahlen auszudrücken. Im Fokus stehen:
- Branche
- Position
- Qualifikation
- Berufserfahrung
- Unternehmensgröße
- Mobilität
- Wirtschaftslage
Sehr viele dieser Faktoren lassen sich direkt beeinflussen. Andere lassen sich nur schwer verändern oder liegen gar nicht mehr in der eigenen Hand. Generell gilt, dass jede Branche über ihre typische Gehaltsstruktur verfügt, die den Rahmen vorgibt. Darunter führt eine höhere und gefragte Qualifikation zum Aufstieg in eine höhere Gehaltsgruppe. Die Position innerhalb des Unternehmens spielt ebenfalls eine Rolle: Ein Berufseinsteiger, der in der Hierarchie weit unten steht und keine Verantwortung für andere hat, wird weniger Geld verdienen als eine Führungskraft.
Erfahrung und Expertise zahlen sich beim Gehalt ebenfalls aus. Das gilt natürlich nur dann, wenn sie für die Stelle tatsächlich relevant sind. Zudem kann es sich lohnen, diese Erfahrungen vor allem in großen Unternehmen einzubringen. Verfügt eine Firma über mehr als 500 Mitarbeiter, ist dort eine um bis zu 50 Prozent höhere Bezahlung möglich als bei kleinen Wettbewerbern. Weiterhin ist es wichtig, im richtigen Moment in den Betrieb einzusteigen: Während einer wirtschaftlich erfolgreichen Zeit, in der das Unternehmen größere finanzielle Reserven hat, sind höhere Gehälter durchaus möglich. In einer Rezession sinkt das Budget bei der Besetzung neuer Stellen und es lassen sich keine so großen Zahlen realisieren.
Gehaltsrechner gezielt nutzen
Die Kollegen im Unternehmen sind gerne etwas verschlossen, wenn es um die Frage nach dem eigenen Verdienst geht. Trotzdem ist es wichtig, einen Einblick in die Gehaltsstruktur zu bekommen. Für die eigene Einschätzung sind deshalb Online-Vergleiche sehr hilfreich, die Rücksicht auf die vielen individuellen Faktoren nehmen. Einem Gehaltsrechner liegt eine große Menge an unterschiedlichen Daten zugrunde, welche den Verdienst von unterschiedlichen Personen quer durch alle Branchen anhand unterschiedlicher Merkmale beschreiben. Durch diese breite Datengrundlage lässt sich unter Einbeziehung von Erfahrung, Branche, Arbeitgeber und Arbeitsort näher bestimmen, welches Gehalt realistisch ist.
Letztlich ist aber kein Gehaltsvergleich wie der andere. Welcher Vergleich gewählt wird, hat am Ende des Tages einen erheblichen Einfluss auf die Genauigkeit der Ergebnisse. Je stärker der Vergleich dabei an eine bestimmte Branche angelehnt ist, desto besser.
Auf einigen Onlineportalen hat man für Elektroniker und Anlagenmechaniker die Möglichkeit, hinter die Fassade des Jobmarktes zu blicken. Nach einer Handvoll Angaben folgt eine präzise Schätzung des möglichen Gehalts. Außerdem finden sich auf der Seite zahlreiche interessante freie Stellen, die für den nächsten Jobwechsel relevant sein können.
Regelmäßig nachverhandeln
Vielleicht gibt es Angestellte, die in der Vergangenheit sehr zufrieden mit den finanziellen Möglichkeiten waren, die ihnen im Unternehmen angeboten wurden. Wird das eigene Gehalt über einen Zeitraum von mehreren Jahren nicht angepasst, kann aber nicht mehr von einem fairen Gehalt die Rede sein. Aus dem Grund ist es wichtig, das neue Angebot für einen Zeitraum von rund einem Jahr als gegeben zu betrachten. Anschließend ist es meist an der Zeit, sich noch einmal zusammenzusetzen.
Allein die Tatsache, dass das Gehalt schon seit einem Jahr nicht mehr angepasst wurde, ist Grund genug für eine Erhöhung um 3 bis 5 Prozent - gerade in Zeiten der Inflation und hoher Mieten. Sollte sich der eigene Aufgabenbereich in der letzten Zeit verändert haben, sind sogar noch höhere Zuwächse möglich. Je mehr Verantwortung auf der eigenen Person lastet, desto höher die Gehaltszahlungen. Gab es diese Erweiterung der Aufgaben, sind noch einmal 5 bis 7 Prozent mehr drin. War der neue Aufgabenbereich sogar mit einer formalen Beförderung verbunden, sollte ein Gehalt um 10 bis 15 Prozent steigen.
Sollten schon andere Unternehmen interessiert sein, eine Person als neuen Mitarbeiter zu gewinnen, darf dies dem aktuellen Arbeitgeber gerne mitgeteilt werden. Eine Abwerbung ist ein guter Grund, um das Gehalt noch einmal um 15 bis 20 Prozent nach oben zu schrauben. Das gilt natürlich nur dann, wenn die eigene Arbeitsleistung einem hohen Niveau entspricht.
Eine Leistungsmappe führen
Was am besten dazu geeignet ist, den Arbeitgeber zu überzeugen, sind gute persönliche Leistungen. Schließlich ist dies der Gegenwert, für den das Unternehmen gern dazu bereit ist, den Geldbeutel zu öffnen. Manchen Menschen fällt es eher schwer, die vielen positiven Dinge zu sehen, die sie im Unternehmen leisten. In dem Fall ist das Anlegen einer sogenannten Leistungsmappe die beste Lösung. In ihr werden alle Belege für die guten Dinge gesammelt, die in der eigenen Verantwortung liegen.
Eine Eintragung sind zum Beispiel wichtige abgeschlossene Projekte, Steigerungen des Umsatzes, Überstunden und ähnliches wert. Auch der eigene Wert im Team zählt mit in diesen Bereich. Komplettiert wird die Mappe durch eine Arbeitsplatzbeschreibung, einen Nachweis der geleisteten Stunden und alle Nachweise von persönlicher Anerkennung, die zum Beispiel per Mail gesammelt werden konnten. Gerade für diejenigen, die in ihrem Unternehmen keinen engen Kontakt zum Chef haben und ihn nicht persönlich überzeugen können, ist die Leistungsmappe eine sehr gute Wahl.