Wuppertaler Landtagsabgeordnete SPD will Kita-Mittel flexibler einsetzen

Wuppertal · Die Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten Dilek Engin, Andreas Bialas und Josef Neumann kritisieren, dass Jugendämter in NRW Gelder an das Land zurückzahlen, obwohl Kita-Träger über finanzielle Probleme klagen. Die SPD fordert mehr Möglichkeiten für Jugendämter zum Einsatz der Mittel.

Von li.: Andreas Bialas Dilek Engin und Josef Neumann.

Von li.: Andreas Bialas Dilek Engin und Josef Neumann.

Foto: SPD

Die so genannten „Flexibilisierungsmittel“ sollen für bedarfsgerechte Öffnungszeiten der Kitas auch in den frühen Morgen- oder Abendstunden sorgen. 27 Millionen Euro wurden aber demnach nicht eingesetzt, davon in Wuppertal rund 1,3 Millionen Euro.

„Im vergangenen Jahr leitete das Land 80 Millionen Euro an Bundesmitteln an die Jugendämter für längere Öffnungszeiten oder weniger Schließtage weiter. Nach Wuppertal flossen mehr als 1,5 Millionen Euro. Doch der überwiegende Teil der Mittel wurde nicht eingesetzt. Das Wuppertaler Jugendamt überwies rund 1,3 Millionen Euro an das Land zurück“, so die SPD.

„In Nordrhein-Westfalen lassen sich Familie und Beruf immer schwerer miteinander vereinbaren. Immer öfter stehen Kinder vor verschlossenen Kita-Türen. Darum sollten möglichst alle Mittel für Kitas auch eingesetzt werden“, meinen Engin, Bialas und Neumann. Es bringe aber wenig, „die Gelder mit der Gießkanne auszuschütten, wenn flexible Öffnungszeiten nicht möglich sind oder es tatsächlich den Bedarf vor Ort nicht geben sollte. In diesen Fällen sollte Flexibilität auch bedeuten, den Jugendämtern mehr Möglichkeiten für den Einsatz der Gelder zu geben, so die Abgeordneten weiter.“

Der Personalmangel sei landauf und landab ein Problem. Für viele Eltern seien lange Kita-Öffnungszeiten „ein Traum“. Die Realität sei – aufgrund von Personalmangel – aber geschlossene Einrichtungen. Neues Personal durch Quereinstieg oder die Förderung der praxisintegrierten Ausbildung sollten deshalb ebenso möglich sein.

Engin, Bialas und Neumann: „Die Flexibilisierungsmittel sollten daher dort eingesetzt werden können, wo aktuell der Schuh drückt. Abhilfe könnte auch ein Springerpool unter der Regie des Jugendamtes sein. Immer wieder gibt es erfahrene Erzieherinnen und Erzieher, die trotz Ruhestand bereit wären, zeitweise einzuspringen. Ein solches Modell könnte mit den Mitteln ebenfalls erprobt werden.“