"Ratten sind überall"
In Wuppertal-Wichlinghausen grassiert momentan eine Rattenplage. Ursache dafür sind in erster Linie Müllprobleme. "Sie sind überall, auf den Wiesen, vor dem Haus, in den Wohnungen", klagt Sandy Kraft.
Sie spricht von "unzähligen Ratten", die am Sternenberg in und um die Wohnungen der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) ihr Unwesen treiben.
Das bis in die oberen Etagen geht. "Meine Katze hat hinter einer Wohnwand eine erwischt", bestätigt Ursula Brandes, die in der dritten Etage wohnt und von einer Nachbarin aus der siebten Etage weiß, die ebenfalls schon "besucht" wurde. "Als ich morgens aufstand, lief mir eine Ratte über die nackten Füße", gruselt sich auch die achtjährige Luana. Dabei ist die die Situation nicht neu. "Als ich vor vier Jahren zum Sternenberg gezogen bin, waren die Ratten schon da", weiß Stefanie Schulte.
Die LEG als Eigentümerin von zehn Wohngebäuden mit über 200 Wohneinheiten kennt das Problem. Pressesprecher Mischa Lenz: "Als wir davon erfuhren, haben wir sofort das Schädlingsbekämpfungs-Unternehmen Rattex damit beauftragt, die Plage zu beseitigen". Doch auch die Profis stoßen an ihre Grenzen. "Entsprechend dem Auftrag legen und tauschen wir vor Ort öfters als üblich Köder aus. Was die Sache erschwert, ist zum einen die Lage im von Tieren durchsetzten Grünen", erklärt Rattex-Geschäftsführer Lukas Brandes.
Hauptursache aber sei der sorglose Umgang mit Müll und Essensresten. Das deckt sich mit Beobachtungen der betroffenen Mieter. "Besonders in der Nähe der Mülltonnen sieht man die Ratten am häufigsten", so Sandy Kraft. Sie moniert, dass es zu wenig Müllcontainer gäbe: "Spätestens zwei Tage nach der Leerung sind die voll. Was dann an Müll kommt, wird einfach oben drauf oder daneben geworfen."
Eine Aussage, die Mischa Lenz überrascht: "Wir halten die vorhandenen Entsorgungsbehälter für angemessen, werden allerdings in unseren Wohnanlagen immer wieder mit Müll-Tourismus konfrontiert." Gegenüber der Rundschau sichert Lenz zu, die Situation zu prüfen mit der Option, entsprechend zu handeln.
Selbst wenn die LEG weitere Müllcontainer aufstellen lässt, eine Garantie für eine rattenfreie Zone ist das nicht. Das zeigt sich etwas weiter in der Allensteiner Straße. Dort beobachten Gudrun Emmerich und Günther Dütsch von ihrer Wohnung, wie sich einige Häuser weiter an den Müllcontainern Ratten tummeln.
Dabei sehen sie auch immer wieder eines: dass Mieter nahe stehende Tonnen überfüllen statt ein paar Schritte weiter die nächste Tonne zu nutzen. Beide haben sich an das Ordnungsamt gewandt mit der Bitte zu intervenieren. Carsten Vorsich, zuständiger Abteilungsleiter: "Das ist Sache des Vermieters, den haben wir informiert. Mehr können wir nicht tun."