Niedrigzinspolitik Immobilienkäufe im Speckgürtel des Ruhrgebiets weiter hoch im Kurs
Die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt dafür, dass Kredite aktuell sehr günstig zu haben sind. Die Folge ist, dass immer mehr Menschen einen Kredit nutzen, um sich ein Haus zu kaufen. Im Ruhrgebiet sind vor allem die Speckgürtel der großen Städte sehr beliebt.
Das liegt daran, dass innerhalb der Städte kaum noch Immobilien und wenn dann ausschließlich sehr teure zu haben sind. Einige Gebiete im Ruhrgebiet sind besonders beliebt, während andere vom Strukturwandel der Region (noch) nicht profitieren können.
Folgen der Niedrigzinspolitik der EZB
Die Grundidee hinter der Niedrigzinspolitik der EZB besteht darin, das Geld am Markt möglichst günstig zu halten. Hierdurch soll es den stark verschuldeten Ländern in der Eurozone möglich sein, sich frisches Geld zu besorgen und ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Langfristig besteht das Ziel darin, die Wirtschaftlichkeit dieser Länder zu verbessern und somit den Euro als Ganzes zu schützen.
Für die Menschen hat die Niedrigzinspolitik ganz spürbare Auswirkungen. So gibt es auf das Geld auf dem Sparkonto beispielsweise quasi keine Zinsen mehr. Es ist für Verbraucher daher nicht ratsam, das Geld auf Konten zu parken, stattdessen sollte es investiert werden. Viele Menschen entscheiden sich deshalb dafür, ein Haus zu kaufen. Dieses ist eine Wertanlage, die durch die niedrigen Zinsen aktuell sehr leicht bezahlt werden kann.
Zahlreiche Menschen setzen auf Kredite für den Hauskauf
Die wenigsten Menschen haben genug Geld auf einen Schlag zur Verfügung, um sich ein eigenes Haus leisten zu können. Deswegen entscheiden sich sehr viele dafür, einen Kredit aufzunehmen, um sich Ihr Wunschhaus leisten zu können. Das ist aktuell leicht möglich, da auch die Banken Ihr Geld nicht bei der EZB einlagern wollen. Hierfür müssen sie teilweise Strafzinsen zahlen, weswegen sie lieber Kredite vergeben. Auch das ist ein Ziel der EZB, die hierdurch die Wirtschaft in den Ländern der Eurozone und die Investitionsfreude der Unternehmen ankurbeln möchte.
Wer sich also ein eigenes Haus leisten will, kann ein Darlehen aufnehmen, um den Kaufpreis begleichen zu können. Ein Kreditvergleich zeigt ganz genau, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Angebote haben. Auf diese Weise lässt sich leicht genau der Kredit finden, der für einen selbst am besten geeignet ist. In der Regel lohnt sich eine solche Investition sehr. Immerhin behält ein Haus langfristig nicht nur seinen Wert, sondern erhöht diesen bei regelmäßiger Instandhaltung kontinuierlich. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Immobilie in einer aufstrebenden beziehungsweise gefragten Region befindet, zu denen das Ruhrgebiet durchaus gezählt werden kann.
Der Speckgürtel im Ruhrgebiet ist ein beliebter Anlageort
Die großen Städte im Ruhrgebiet haben ihren Höhepunkt im Wohnungs- und Immobilienmarkt vermutlich überschritten. Das zeigt sich am deutlichsten an Düsseldorf: Hier waren lange Jahre über Luxusimmobilien gefragt. Diese wurden einerseits von den Einheimischen selbst genutzt, da in Düsseldorf eine beeindruckend hohe Zahl an Millionären lebt. Aber auch ausländische Investoren hatten ein Interesse daran, sich solche Immobilien zu leisten. Jetzt werden diese Wohnungen und Häuser kaum noch gesucht, weswegen der Markt etwas ins Stocken geraten ist. Stattdessen interessieren sich immer mehr Menschen für das Umland und kaufen sich ein Haus im Speckgürtel.
Was exemplarisch an Düsseldorf gezeigt wurde, gilt für viele Städte im Ruhrgebiet. Im Stadtzentrum selbst ist die Nachfrage weitestgehend gesättigt und Interessierte orientieren sich eher in Richtung Umland. Hierbei unterscheiden sich die Investoren teils deutlich. Nach wie vor finden sich zahlreiche Familien, die sich ein Haus im Speckgürtel zulegen, um in der Natur zu leben, die Vorteile einer Großstadt aber nicht ganz aufgeben zu müssen. Es gibt allerdings auch viele ausländische Investoren, die sich aus den Städten zurückziehen und im Speckgürtel investieren. Entsprechend hoch ist hier die Nachfrage.
Diese Gebiete im Ruhrgebiet sind besonders angesagt
An Düsseldorf wird die Orientierung in Richtung Speckgürtel besonders deutlich. Es gibt aber noch viele weitere Städte im Ruhrgebiet, bei denen Grundstücke und Häuser im Umland stark nachgefragt sind. Hierzu gehört beispielsweise Bochum. Dort sind es allerdings nicht vorrangig Einfamilienhäuser, die stark nachgefragt sind, sondern Bürogebäude. Allein im Jahr 2018 wurden im Ruhrgebiet 257.000 m² Mietfläche erzeugt, die für Investoren äußerst interessant sind. Hiervon hat auch Bochum ein ordentliches Stück abbekommen.
Des Weiteren ist Essen eine Stadt, die stark von ihrem Speckgürtel profitiert. Seit 2012 ist in der Stadt ein massives Wachstum zu beobachten. Immer mehr Menschen kommen hierher, was zu einer Verknappung des Angebots an Wohnraum führt. Entsprechend orientieren sich die Menschen nicht mehr nach Essen selbst, sondern suchen nach geeigneten Wohnmöglichkeiten im Umland. Für Anleger bedeutet das, dass sie von einem sehr guten Risiko-Rendite-Profil profitieren. Mit vergleichsweise geringen Investitionen ist es also möglich, hohe Gewinne durch Immobilien zu erzielen.
Der Strukturwandel im Ruhrgebiet erreicht nicht alle Regionen
Düsseldorf, Bochum und Essen sind die Vorzeigekinder des Ruhrgebiets. In diesen Städten ist die Immobilienbranche besonders interessant und die Speckgürtel werden für Anleger immer lukrativer. Grundsätzlich gilt das jedoch nicht für das gesamte Ruhrgebiet. Es gibt nach wie vor sehr viele Städte, die hohe Schulden angehäuft haben und deren Bevölkerungszahlen eher sinken als steigen. Das Ruhrgebiet hat somit zwei Gesichter, die einerseits strukturschwache Regionen und andererseits sehr reiche und florierende Städte umfassen. Wer sich also ein Haus im Speckgürtel einer Stadt im Ruhrgebiet zulegen möchte, sollte sich mit deren Entwicklungspotential, der Entwicklung der Immobilienpreise und den Erfahrungen der vergangenen Jahre beschäftigen.