Köster für Antirassismus-Beauftragten „Diesen Tendenzen nicht tatenlos zuschauen“

Wuppertal · Der CDU-Kreisvorsitzende Rolf Köster will auch für Wuppertal den Posten eines ehrenamtlichen Antirassismus-Beauftragten schaffen. Er habe die Vorsitzenden der Ratsfraktionen gebeten, in einer überparteilichen Initiative den Vorschlag zu unterstützen.

Dr. Rolf Köster.

Foto: Bettina Osswald

Köster reagiert damit auf den ersten Bericht der Antisemitismus-Beauftragten des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Demnach nehme der Antisemitismus in ganz Deutschland, und damit auch in NRW, in besorgniserregender Weise weiter zu. „Der furchtbare Terroranschlag auf die Synagoge von Halle hat uns vor Augen geführt, dass der Antisemitismus kein historisches Thema, sondern furchtbare Realität ist. Die Warnungen von vielen jüdischen Gemeinden aus ganz Deutschland, aber auch etwa die Notwendigkeit einer ständigen Präsenz einer Polizeibewachung vor der Wuppertaler Synagoge, führt uns dies immer wieder vor Augen“, so Köster. „Wenn der Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde in Wuppertal, Leonid Goldberg, davon berichtet, dass jüdische Mitbürger in Wuppertal sich nicht mehr trauen, die Kippa öffentlich zu tragen, dürfen wir davor die Augen nicht verschließen.“

Genauso Besorgnis erregend sei der in der letzten Zeit verstärkt zu Tage tretende Hass gegen Muslime. „Die Islamophobie ist eine andere Form des Rassismus und verstößt ebenso eklatant gegen die Menschenwürde der bei uns lebenden Menschen muslimischen Glaubens. Ich möchte nicht, dass wir diesen Tendenzen tatenlos zuschauen“, erklärt Köster. Das neue Amt solle folgende Aufgabenschwerpunkte haben:
▶ Ansprechpartner für Betroffene und Opfer rassistischer Übergriffe zu sein
▶ Koordinierung präventiver Maßnahmen, insbesondere an Schulen
▶ Erhellung der Dunkelfelder jeder Form antisemitischer und islamophobischer Handlungen, auch außerhalb und im Vorfeld strafbaren Verhalten
▶ Vorlage eines jährlichen Berichtes an den Rat der Stadt Wuppertal mit Empfehlungen von Maßnahmen zur Bekämpfung des Rassismus.