Mit Fremdgeld renoviert
Als Hausverwalter nahm er sich Geld von Eigentümerkonten, um damit seine eigenen Mietshäuser auf Vordermann zu bringen. Vor dem Amtsgericht Wuppertal gestand ein früher selbstständiger Immobilienkaufmann diese mehr als hundertfache Untreue mit einem Schaden von mehr als 565.000 Euro.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis, ausgesetzt zur Bewährung.
Amtsrichterin Carmen Schlosser verdeutlichte dem Mann: "Das ist eine sehr milde Strafe." Für ihn spreche sein rückhaltloses Geständnis und das Bemühen um Rückzahlung.
Der 55-jährige Familienvater hatte erklärt: "Ich habe Kontoauszüge gefälscht, um vorzutäuschen, dass es um Geldanlagen ging." Als Verwalter großer Wohnblöcke am Deutschen Ring, an der Theodor-Heuss-Straße und der Teschemacher Straße hatte er Zugriff auf deren Gemeinschaftskonten. Als im Sommer 2011 eine Unregelmäßigkeit bei einem dieser Konten auffiel, stürzte das Lügengebäude des Angeklagten zusammen.
Begonnen hat er mit dieser Handlungsweise schon 2007. Zuvor hatten dem Immobilienkaufmann auf einen Schlag 22 seiner Mieter gekündigt; zugleich habe er einen großen Verwaltungsauftrag verloren. Er gab zu: "Ich hätte wohl weiter gemacht, so lange es funktioniert hätte."
Mittlerweile hat der Angeklagte seine Häuser in einem Insolvenzverfahren abgeben müssen; seine Opfer haben ihn auf Rückzahlung verklagt. Die Bewährungsstrafe nahm er an. Er muss nun 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit leisten, um in Freiheit bleiben zu können.