Auf einen Glühwein mit ... Michael Müller
Wuppertal · An dieser Stelle reden wir aktuell mit netten Menschen über Weihnachten, die Adventszeit oder was anderes. Heute treffen wir uns mit Michael Müller. Manche sagen despektierlich "Würstchen-Müller". Wir sind aber höflich, schließlich ist er der Betreiber und mehrfacher Standbesitzer auf dem Barmer Weihnachtsmarkt.
Und CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Aber das lassen wir heute außen vor.
Rundschau: Hallo, Herr Müller, ganz schön kalt heute ...
Müller: Ja, ich sehe mit Beruhigung, dass Sie auch so eine komische Wollmütze auf dem Kopf haben.
Rundschau: Eigentlich ideales Glühweinwetter, oder?
Müller: Im Prinzip ja, weil es kalt ist, aber nicht regnet, oder, was noch noch "schlimmer" ist, schneit.
Rundschau: Dann ist es doch gerade so schön stimmungsvoll.
Müller: Ja, nur haben die Leute dann Angst, nicht mehr den Berg hochzukommen, und bleiben lieber weg.
Rundschau: Schade, aber wir können uns jetzt ruhig mit einem Glühwein von innen wärmen.
Müller: Ich trinke gar keinen Glühwein, ich trinke eigentlich gar keinen Alkohol ...
Rundschau: Gut, nehmen wir einen Kinderpunsch, Sie müssen ja schließlich als Organisator und Standbetreiber klaren Kopf behalten. Ganz schön stressige Zeit, oder?
Müller: Ich kenne das ja aus jahrzehntelanger Übung im Dezember gar nicht anders.
Rundschau: Dafür ist es recht lukrativ, dieses Jahr haben wir fast fünf Wochen Advent.
Müller: Das merken Sie in der Kasse nicht. Die Leute können ja jeden Euro nur einmal ausgeben. Und die Umsätze sind generell in den letzten Jahren eher etwas rückläufig.
Rundschau: Dabei ist es doch recht gemütlich hier.
Müller: Ja, und ich finde unser neues Lichterdach schafft noch mal zusätzlich Stimmung.
(Auftritt OB Mucke, kommt zufällig vorbei: "Was machen Sie denn hier?")
Rundschau: Wir trinken gerade Glühwein, möchten Sie auch einen?
Mucke: Ich trinke gar keinen Alkohol.
Rundschau: Und die Flasche in der Weihnachtstüte unter Ihrem Arm?
Mucke: Habe ich geschenkt bekommen — wird beim nächsten Dienstjubiläum weiterverschenkt. Wir müssen ja sparen (geht ins Rathaus).
Rundschau: Herr Müller, wenn dieser ganze Weihnachtsmarkt-Trubel vorbei ist, sinken Sie dann erschöpft an Heiligabend in den Sessel?
Müller: So ähnlich ist das: Wir müssen ja am 23. Dezember den ganzen Markt abbauen, das dauert immer bis vier, fünf Uhr in den nächsten Morgen. Danach bin ich dann früher immer noch Weihnachtsgeschenke einkaufen gegangen. Das Parkhaus bei Koch am Wall hatte immer bis 13 Uhr offen, dann ging's im Sprint zu Rutten, WMF oder Sticher …
Rundschau: Da hätten wir uns gut begegnen können …
Müller: … naja und dann auf dem Rückweg bei Koch am Wall schnell noch ein paar Socken kaufen, sonst kostete das Parken fünf Mark die Stunde ...
Rundschau: Die setzen wir jetzt mal lieber in ein weiteres Heißgetränk um. Gibt's eigentlich spezielle Rezepturen für Ihren Glühwein?
Müller: Nein, ich trinke ihn zwar nicht, aber ich habe mir sagen lassen, es kommt nicht auf den Glühwein an, sondern, wie viel Alkohol da drin ist ...