Liwo: Mehr als eine Limo

Wuppertal · Ein Start-up-Unternehmen aus dem Tal hat ein Erfrischungsgetränk kreiert. Es soll den Energiestoffwechsel auf gesunde Art unterstützen. Der kleine Hunger hat angeblich keine Chance mehr. Dafür gab es 100.000 Euro Fördergeld.

Trinken muss man sowieso — warum dann nicht etwas, das dem Körper gut tut", dachten sich drei BWLer, erfanden eine eigene Limo und gründeten die Liwo GmbH (von li.): Patrick Krell, Michael Taheri und Patrick Pfäffle.

Foto: Sebastian Jarych

Kalt. Das ist mal das Erste, das ich wahrnehme. Dann ist da noch so ein frisches Prickeln. Durchaus angenehm. Der Geschmack — das ist nicht ganz einfach für einen Limonaden-ungeübten Gaumen. Auf jeden Fall ist was mit Zitrus dabei. Aber da ist noch etwas, das diese Säure irgendwie abrundet. Hm, noch einen Schluck genommen und betont fachmännisch mit der Zunge geschnalzt — nee, ich komm' nicht drauf. Allzu süß ist es jedenfalls nicht. Ist das Birne?

Genuss aus Wuppertal.

Foto: Sebastian Jarych

Ein Blick aufs Etikett hilft meinen untrainierten Geschmacksnerven auf die Sprünge: Kaktusfeige steht da. Zitrus und Kaktusfeige. Ja, um Himmels Willen, wer erschmeckt denn auch Kaktusfeige?! Aber alles in allem ist sie schon ganz lecker, die neue Limo, Pardon Liwo. Liwo — das ist ein neues Erfrischungsgetränk, das zusammen mit der Bergischen Uni und dem "evalomed Institut für Gesundheitsforschung" aus Düsseldorf entwickelt wurde.

Die Idee dazu hatten drei BWLer während ihres Austauschsemesters in Kalifornien. Dort entdeckten sie so genanntes Vitaminwasser und wollten auch so etwas schaffen, also ein "Getränk mit Mehrwert". "Trinken muss man ja sowieso", so Patrick Pfäffle, ein Drittel des Wuppertaler Erfinder-Trios und Gründer der Liwo GmbH, "warum dann nicht etwas, das dem Körper gut tut?" Ja, warum denn eigentlich nicht.

Und so machten sich die fachfremden Studenten daran, ein eigenes Erfrischungsgetränk zu kreieren, und holten sich dazu Experten mit ins Boot. Drei Jahre lang tüftelten sie mit Biochemikern und ließen sich in Sachen Unternehmensgründung beraten. "Wir haben uns durch 50 Erfrischungsgetränke probiert", erzählt Patrick Krell, ein weiteres Drittel des Start-up-Unternehmens, "dann haben wir unseren Geschmack gefunden."

Und nicht nur den. Ganz nebenbei soll der Zaubertrank auch den Energiestoffwechsel unterstützen und Konzentrationstiefs und Heißhungerattacken den Gar aus machen — und zwar ohne ungesund aufzuputschen. Wenn also künftig der kleine Hunger vorbeischaut, gibt's besser keinen Milchreis, sondern Limo, Pardon Liwo. Ab Februar soll das Getränk in Wuppertal erhältlich sein, für das es 100.000 Euro Fördergeld vom Bundeswirtschaftsministerium gab.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)