Katholische Citykirche Wuppertal Klagemauer gegen Missbrauch und Gewalt
Wuppertal · Gemeinsam mit der Psychiatrie- und Behindertenseelsorge Wuppertal sowie einigen Engagierten lädt die Katholische Citykirche Wuppertal zu einer besonderen Aktion ein: einer Klagemauer gegen den Missbrauch und Gewalt. Sie steht das erste Mal am 13. April 2022 (Mittwoch) von 11 bis 16 Uhr auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal-Elberfeld.
„Sie ermöglicht auf vielfältige Weise eine Auseinandersetzung mit dem Missbrauch, der nicht nur, aber eben auch in der Kirche geschieht. Es besteht die Möglichkeit, Statements an der Klagemauer hinterlassen können (schriftlich, kreativ oder auf eine andere Weise). Ein Stein der Mauer ist dabei versiegelt; hier können persönliche Botschaften hinterlegt werden, die nicht zugänglich sein sollen“, so Pastoralreferent Dr. Werner Kleine.
Und weiter: „Missbrauch ist ein schweres Verbrechen, dass Betroffene oft ein Leben lang traumatisiert. Er geschieht in Gesellschaft und Kirche. Er geht deshalb alle an. Allerdings ist der durch Kleriker begangene sexuelle Missbrauch besonders perfide, widerspricht er doch allem, wofür die Botschaft, die der Kirche anvertraut ist, steht. Nichts kann den Missbrauch wiedergutmachen. Besonders desaströs ist es aber, wenn der Missbrauch nicht nur nicht aufgeklärt, sondern sogar aktiv vertuscht und Verantwortung nicht übernommen wird. Oft wurde und wird den Tätern mehr geglaubt als den Betroffenen.“
Während der Aktion stehen erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger bzw. Sozialarbeiterinnen für Gespräche bereit. Zurzeit ist geplant, die Klagemauer auch an anderen Stellen der Stadt zu präsentieren. Über mögliche weitere Aktionen wird zu gegebener Zeit informiert.