Aktion für Bedürftige in Wuppertal Gutscheine helfen schnell

Wuppertal · Im Oktober feierte das „Café Cosa“ 15. Geburtstag, im November Einjähriges im Pavillon im Wupperpark. Zeit einmal nachzuhören, wie es der Einrichtung für Alkoholkranke und Wohnungslose geht. Und darauf aufmerksam zu machen, dass die Menschen, die sie besuchen, in diesem Winter besonders Hilfe brauchen.

Das „Café Cosa“ im Wupperpark-Pavillon und sein Team um Einrichtungsleiterin Klaudia Herring-Prestin (links) sind wieder mitten in der Stadt angekommen. 

Foto: Simone Bahrmann

36 Sitzplätze gibt es in dem lichtdurchfluteten Pavillon am Wupperpark. 36 Plätze, die über den Tag verteilt bis zu 70 Menschen eine Pause ermöglichen. Eine Pause von der „Platte“, vom Wetter – und die Möglichkeit für ein nettes Gespräch bieten, eine warme Tasse Kaffee.

„Das ‚Café Cosa‘ ist nun seit einem Jahr wieder mitten im Herzen von Elberfeld angekommen“, sagt Einrichtungsleiterin Klaudia Herring-Prestin. Sie, ihr Team, die Mitarbeiter im Café und die Besucherinnen und Besucher fühlen sich wohl: „Aber wir sind immer noch im Wandel.“

Vieles hat sich verändert. Der ganze Döppersberg, die Szene selbst. Viele Menschen, die das Café aufsuchen, sind altbekannt, aber auch viele neue Gesichter kommen hinzu und müssen sich mit dem Angebot, in dem die alkoholkranken Kunden nichts bestellen müssen und aus mitgebrachten Flaschen konsumieren dürfen, erst vertraut machen.

„Wie die Besucher hat sich auch unser Team verändert“, sagt Herring-Prestin, die sich über den frischen Wind genauso freut wie über die Erfahrungen der älteren Kolleginnen, die dem Nachwuchs beim Ankommen helfen.

Während das „Café Cosa“ vor dem großen Umzug in der Übergangs-Immobilie an der Friedrich-Engels-Allee drei Jahre lang wenig Beachtung fand, ist es nun in dem modernen Pavillon mit seinen bodentiefen Fenstern so präsent wie nie zuvor. Dass das Geschehen in den Räumen für alle Passanten so transparent stattfindet, war auch eine große Umstellung, sagt die Einrichtungsleiterin. „Aber wir spüren immer wieder, wie akzeptiert wir sind. Denn auch Menschen, die weder wohnungslos noch alkoholkrank sind, gehören am neuen Döppersberg zu unseren Besuchern. Und das stimmt uns sehr froh.“

Genauso wie die Hilfsbereitschaft, die das „Café Cosa“ regelmäßig erfährt: „Da kommen Menschen mit Kaffee, einer Tüte voller Nikoläuse, Geldspenden, selbst gebackenem Kuchen. Das tut richtig gut.“

Eine besondere Hilfsaktion führt in diesem Jahr wieder der Verein „Bellissima“ durch: Die Ehrenamtlichen sammeln Lebensmittelgutscheine, die sie an den Verein „Unsichtbar“, an die Tafel und das „Café Cosa“ weitergeben. „Jeder, der möchte, geht einfach in den Supermarkt seiner Wahl und kauft einen Lebensmittelgutschein. Die Gutscheinhöhe überlassen wir jedem selbst. Wir freuen uns über jede kleine Spende. Jeder soll an Weihnachten ein warmes Essen auf dem Tisch haben.“, sagt die Vorsitzende Daniela Canta.