GWG: Altenheim-Aktion klappt nicht

Wuppertal · Wuppertals Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) bekommt ihr Minus langsam in den Griff. Aber für eine echte Stabilisierung muss bedeutend mehr passieren.

Die erste Phase der Restrukturierung ist abgeschlossen. Der jährliche Fehlbetrag sank von 12,9 Millionen Euro im Jahr 2012 durch verschiedene Maßnahmen auf ein 2015er Minus von 2,9 Millionen. Immer noch ist allerdings die Eigenkapitalquote mit 6,3 Prozent im Jahr 2015 zu niedrig.

Zur Erklärung: Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Bilanzkennzahl, die Auskunft über die Kapitalstruktur eines Unternehmens gibt. Je höher der Eigenkapitalanteil, umso niedriger ist das Gläubigerrisiko. Dass der "Wuppertaler Hof" in den Bestand der GWG überführt wurde, wird sich, so die Erwartung, mit einem Eigenkapitalquotenplus von etwa 2,2 Prozent auswirken. Allerdings erst beim Jahresabschluss für 2016.

Das alles reicht jedoch nicht aus: Um die GWG nachhaltig zu stabilisieren, muss eine Eigenkapitalquote von rund 20 Prozent her — und der Jahresertrag um etwa 2 Millionen Euro steigen. Viel Hoffnung hatte man in diesem Zusammenhang darin gesetzt, die städtischen Altenheime in den Immobilienbestand der GWG zu integrieren: Das ist jedoch (vorerst) vom Tisch. Es gibt unterschiedliche wirtschaftsrechtliche Positionen zwischen GWG, Landschaftsverband Rheinland und dem NRW-Gesundheitsministerium. Die Altenheim-Transaktion liegt damit auf Eis.

In einer Verwaltungsdrucksache für den Finanzausschuss heißt es abschließend, es sei "zwingend notwendig", dass weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur der GWG umgesetzt werden, damit die "eigenständige Handlungsfähigkeit" des Unternehmens dauerhaft gesichert werden kann. Aber: Das müssen schnelle Maßnahmen sein, damit kurzfristige (Positiv-)Effekte folgen.

Die Drucksache endet so: "Zurzeit prüfen die Gesellschafter gemeinsam mit der Geschäftsführung mögliche Maßnahmen."