Präses Rekowski ruft nach den Anschlägen von Brüssel zum Gebet auf "Gewalt bringt uns nicht dazu abzuweichen"
Wuppertall · Manfred Rekowski, ehemaliger Wuppertaler Superintendent und inzwischen Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland hat mit Erschütterung und Trauer auf die Nachricht von den Anschlägen in Brüssel reagiert und zu Gebeten aufgerufen.
Terror wolle verunsichern. Eine Gesellschaft dürfe sich durch Angst jedoch nicht lähmen lassen und Hass mit Hass beantworten. Wörtlich äußert sich der rheinische Präses:
"Die Nachricht von den Anschlägen in Brüssel erschüttert uns zutiefst. Noch sind die genauen Hintergründe nicht bekannt, die Motive der Attentäter bislang Vermutung. So rufe ich in dieser Situation zum Gebet für die Opfer und ihre Angehörigen auf.
Es ist das Ziel jeglichen Terrors, Angst und Schrecken zu verbreiten und eine Gesellschaft zu verunsichern. Aber Angst darf uns nicht lähmen. Ich erinnere uns an die biblische Botschaft und an unsere Hoffnung, dass allem Augenschein zum Trotz wahr wird, was der Prophet Jesaja so ausgedrückt hat: ,Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.'
Zugleich verweise ich auf die Erklärung ,Gerade jetzt gemeinsam!', die die Landessynode im Januar 2015 nach den Terroranschlägen auf die Redaktion Charlie Hebdo in Paris abgegeben hat: ,Terroristische Gewalt bringt uns nicht dazu, von unserer grundsätzlichen Haltung abzuweichen. ,Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem' (Röm 12,21). Diese Aufforderung verpflichtet uns. Wir werden Hass nicht mit Hass beantworten und für gewaltfreie Konfliktlösungen eintreten.'
Weiter hat die Landessynode sich zur Offenheit unserer Gesellschaft bekannt, die auf der Anerkennung von Vielfalt und Differenz gründet: ,Darin sehen wir keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung unseres Zusammenlebens. Diese Vielfalt muss gestaltet werden. Dafür tragen alle politischen, gesellschaftlichen und religiösen Gruppen Verantwortung.'"
Der Präsident der Vereinigten Evangelischen Kirche in Belgien, Steven Fuite, hat Präses Manfred Rekowski und der rheinischen Kirche für die Anteilnahme gedankt: "Wir sind dankbar für die Gebete und die Solidarität, die Sie in dieser für uns schwierigen und unklaren Situation zeigen."