Evangelische Kirche Präses Latzel zu Gast bei Wuppertaler Synode

Wuppertal · Die Synode, das „Parlament“ der 18 evangelischen Gemeinden, die zum Kirchenkreis Wuppertal gehören, tagt am Freitag und Samstag (12. und 13. November 2021) in der Thomaskirche. Sie beginnt am Freitag um 18 Uhr mit einem Gottesdienst in der Thomaskirche. Am Samstag wird sie via Videokonferenz fortgesetzt.

Dr. Thorsten Latzel ist Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Foto: Evangelische Kirche im Rheinland/DOMINIK ASBACH

Wo gehen wir hin? Wie sind wir lebendige Kirche im Auftrag Gottes unter veränderten Rahmenbedingungen? Mit dem kreiskirchlichen Prozess zu diesen Fragen beschäftigen sich die Synodalen diesmal schwerpunktmäßig. Hintergrund ist, dass sich die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Evangelische Kirche und für den christlichen Glauben überhaupt grundlegend verändern. Das spiegelt sich unter anderem im Rückgang der evangelischen Gemeindeglieder insgesamt und auch in Wuppertal, der dazu führt, dass die Finanzkraft der Kirche abnimmt.

Für den Kirchenkreis Wuppertal bedeutet das, dass die Pfarrstellen in Gemeinden und kreiskirchlichen Diensten perspektivisch reduziert werden müssen. Im Jahr 2030 wird es nach gegenwärtigem Stand nur noch knapp 25 Pfarrstellen bei voraussichtlich rund 70.000 Gemeindegliedern geben. Aktuell sind es knapp 39 Pfarrstellen bei cund 88.000 Gemeindegliedern. „Es bedarf aber auch eines inneren Wandels in der Evangelischen Kirche, einer Neuausrichtung auf das, was sie ausmacht und wofür sie da ist. Vor diesem Hintergrund soll die inhaltliche Arbeit innerhalb des Kirchenkreises in einem umfangreichen Prozess, der bereits angelaufen ist, neu gestaltet werden“, heißt es im Vorfeld

Als prominenter Gast kommt Präses Dr. Thorsten Latzel, der erste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland, am Freitag zur Synode in die Thomaskirche. Er wird das Positionspapier der Kirchenleitung „E.K.I.R. 2030“ vorstellen, das sich mit der Vision einer zukunftsfähigen rheinischen Kirche beschäftigt.

„Wir haben uns als Kirchenkreis bereits auf den Weg gemacht. Wir wollen kooperative Weggemeinschaften zwischen Gemeinden bilden, die Vernetzung mit den kreiskirchlichen Arbeitsbereichen fördern. Wir wollen uns stärker verbünden, um mit weniger Mitteln dennoch zuversichtlich und tatkräftig Botschafter der Liebe Gottes zu sein. Wir freuen uns auf den Besuch des Präses und sehen seinen Vortrag als anregenden und unterstützenden Impuls für unseren Prozess im Kirchenkreis Wuppertal“, sagt Superintendentin Ilka Federschmidt, die die Synode leitet.

Weitere Themen der Versammlung sind unter anderem die Internationale Evangelische Gemeinschaft, ein Projekt von interkultureller Kirche, das vom Kirchenkreis Wuppertal auch finanziell unterstützt wird, in Verbindung mit der Landeskirchlichen Gemeinschaft, der Vereinten Evangelischen Mission, der Evangelischen Allianz und der Evangelischen Kirche im Rheinland. Im Austausch zu den Berichten aus den Gemeinden und aus den Arbeitskreisen und Beauftragungen des Kirchenkreises sollen Erfahrungen und wichtige Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie bedacht werden.

Außerdem stehen die Punkte Haushaltsangelegenheiten, Jahresabschluss und Bilanzen sowie der Bericht der Superintendentin auf der Tagesordnung.