Ehemaliges Ausflugslokal Kaiserhöhe: Großer Saal und toller Blick

Wuppertal · Architekt Ralf Brauckhoff will das historische Ausflugslokal auf der Kaiserhöhe wieder in Betrieb nehmen. Der Rundschau hat er den aktuellen Stand des ehrgeizigen Projekts vorgestellt.

Besitzer Ralf Brauckhoff hat die historische Gastronomie auf der Kaiserhöhe wieder ins Blickfeld gerückt.

Besitzer Ralf Brauckhoff hat die historische Gastronomie auf der Kaiserhöhe wieder ins Blickfeld gerückt.

Foto: Simone Bahrmann

Gläser, kleine Skulpturen, Möbel, viel Historisches, „Stehrümchen“ und dazwischen eine LP von Peter Alexander. Überbleibsel vom letzten Nachbarschaftströdel in der ehemaligen Gastronomie auf der Kaiserhöhe. „250 Leute waren da“, erzählt Ralf Brauckhoff, Architekt und Eigentümer, beim Rundgang stolz. Eine Neuauflage ist bereits in Planung. „Wir wollen den Menschen einfach zeigen, dass hier Leben drin ist“, sagt der Wuppertaler.

Denn das Ziel ist eigentlich ein anderes. Kein Flohmarkt dann und wann, sondern der Café- und Biergartenbetrieb an historischer Stelle. Das Ausflugslokal, das es einst war, will er wieder aus dem Dornröschenschlaf holen. An alte Erfolge anknüpfen.

Denn das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Lokal muss damals ein ziemlicher Publikumsmagnet gewesen sein. Im Eingangsbereich hat Brauckhoff ein paar historische Postkarten aufgehängt. „Gruss von der Kaiserhöhe…“ verheißt eine. Dem ganzen Bereich gab die sogar den Namen, der sich bis heute gehalten hat – obwohl strenggenommen eigentlich vom Nützenberg die Rede sein müsste. Doch die Zeiten sind lange vorbei. Seit Jahrzehnten wurden keine Getränke mehr dort serviert.

Anfang der 1990er Jahre nutzte die Stadt den da schon länger leerstehenden Bau als Heim für Bürgerkriegsflüchtlinge aus Ex-Jugoslawien. Und seit den 2000er Jahren herrschte wieder Leerstand. Auch, wenn das Gebäude von außen noch sehr nach Baustelle aussieht, ist im Inneren schon einiges passiert. „1.350 Tonnen Material haben wir rausgeholt“, erzählt Brauckhoff. Vor allem Zwischenwände- und decken, angelegt für den Betrieb als Flüchtlingsheim, kamen weg. „17 Bäder gab es alleine hier“, erinnert sich der Architekt.

Der große Saal könnte bei einer Wiederbelebung das Highlight werden.

Der große Saal könnte bei einer Wiederbelebung das Highlight werden.

Foto: Simone Bahrmann

Der große Saal, der das Highlight des Projektes werden könnte, bestand allein aus zwölf Räumen. Mit einigen ehemaligen Bewohnern kam Brauckhoff inzwischen in Kontakt. „Da kamen viele Erinnerungen hoch. Einige haben als Kinder hier gelebt.“

Beim Umbau will der Architekt einige der alten Materialien wiederverwenden, etwa die Holzbalken. „Alt und Neu muss kein Gegensatz sein, das will ich zeigen.“ Auf der Terrasse des Saals, der mal – so der Plan – für Veranstaltungen vermietet werden soll, zeigt Brauckhoff in die Ferne. „Da hinten ist zum Beispiel der Nächstebrecker Wasserturm. Hier hat man einen tollen Blick übers Tal.“

Wann werden Gäste den genießen können? Brauckhoff gibt sich zurückhaltend, bleibt aber optimistisch. Seit 2019 plant er jetzt schon den Umbau, doch einiges sei noch zu klären. „Wir sind mit der Stadt im guten Austausch.“

Ressortleiter Jochen Braun bestätigt die Gespräche. Grundsätzlich habe die Stadt auch Interesse, dass sich auf der Kaiserhöhe wieder eine Gastronomie ansiedelt. „Gerade mit Hinblick auch auf die BUGA 2031.”

Auch Michael Felstau vom Förderverein Historische Parkanlagen würde sich freuen, wenn sich in Sachen Gastronomie wieder etwas tut: „Das brauchen wir einfach für die Aufenthaltsqualität hier oben. Das wäre ein Gewinn, egal, in welchem Umfang es umgesetzt wird.“