Diakoniekirche an der Friedrichstraße Der Verkauf liegt vorerst auf Eis

Wuppertal · Nach der Aufsichtsratssitzung der Diakonie am Montag steht fest: Es wird keinen sofortigen Verkauf der Diakoniekirche an der Friedrichstraße geben. Die Rundschau hatte über die Pläne und die Bedenken des "Forum Mirke" berichtet.

Foto: Rundschau

Eigentlich sollte eine afrikanische Christengemeinde die Kirche, die schon seit 2006 kein Gotteshaus mehr ist, als Gottesdienststätte übernehmen. Es handelt sich um die Gemeinde "Jesu Christi auf Erden vertreten durch den Sondergesandten Simon Kimbangu" — oder kurz die Kimbanguisten-Kirche. Die hat nach eigenen Angaben zwölf Millionen Mitglieder, davon fünf Millionen im Kongo.

Dazu jetzt Diakonie-Direktor Martin Hamburger: "Zuerst muss geklärt werden, ob die afrikanische Gemeinde die Kirche auch langfristig halten kann." Fest steht: Die Diakonie kann das nicht (mehr). Es geht, so eine Presseinformation des evangelischen Kirchenkreises, um jährliche Unterhaltskosten von bis zu 30.000 Euro plus Großreparaturen wie etwa die Dachsanierung. Deswegen, so Diakonie-Chef Hamburger weiter, müsse bei allen Interessenten sichergestellt sein, dass sie die Instandhaltung der Kirche auch wirtschaftlich stemmen können.

(Zwischen-)Fazit: Bevor über die Zukunft der Diakoniekirche entschieden wird, führt die Diakonie weitere Gespräche mit der kongolesischen Gemeinde.

Doch damit nicht genug: Die Diakonie wird auch auf die Akteure im Bezirk, wie beispielsweise auf den Verein "Utopiastadt", zugehen. Und zwar Mitte Juni — wobei dann auch die Stadtmission, die in der Kirche ihren offenen Mittagstisch anbietet, einbezogen werden soll. Klar ist: Die Utopisten vom Mirker Bahnhof wollen, dass die Kirche ein öffentlicher Ort für das Mirker Quartier bleibt.

Dazu sitzen nun Menschen und Funktionsträger aus dem Viertel zusammen, um Zukunftskonzepte für Kirche und Nachbarschaft zu entwickeln. Dabei will man beispielsweise die Frage, wie viel Stadt in die Kirche passt, zunächst umfassend beantworten.

Übrigens: Wenn Diakonie-Direktor Hamburger in die Zukunft blickt, denkt er an die Wichlinghauser Kirche an der Westkotter Straße. Die ist heute das von mehreren Akteuren getragene Kultur- und Veranstaltungszentrum "WiKi". Martin Hamburger: "So etwas könnte ich mir auch für die Diakoniekirche gut vorstellen.