Gemüse, Fleisch und Milchprodukte Clever aufbewahren – so lagerst du Lebensmittel richtig
Es wäre aus vielerlei Gründen sehr aufwändig, alle Lebensmittel immer erst dann einzukaufen, wenn sie benötigt werden. Sinnvoller und zeitsparender ist es, einen großen Einkauf zu erledigen und Lebensmittelvorräte anzulegen. Damit das Essen lange hält und gut schmeckt, ist es jedoch wichtig, die einzelnen Lebensmittel sachgerecht zu lagern. So besteht die Möglichkeit, sie lange frisch zu erhalten und sie auch noch nach Tagen und gelegentlich sogar Wochen oder Monaten zu verwenden. Dieser Artikel erläutert, worauf es bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln ankommt, und gibt nützliche Tipps und Tricks für den Alltag.
Verschiedene Orte, um Lebensmittel aufzubewahren
Lebensmittel verderben unterschiedlich schnell und aufgrund verschiedenster Ursachen. In einigen Fällen sind Bakterien und Pilze hierfür verantwortlich, in anderen Fällen sind es Enzyme oder äußere Einflüsse wie Temperatur und Feuchtigkeit. Es ist wichtig, für unterschiedliche Lebensmittel die jeweils passenden Orte zur Lagerung zu wählen. So sind sie vor schädlichen Einflüssen geschützt und bleiben möglichst lange frisch und haltbar. Vier dieser Aufbewahrungsformen werden im Folgenden vorgestellt:
Die Lagerung im Kühlschrank
Die Lagerung im Kühlschrank eignet sich vor allem für leicht verderbliche Lebensmittel. Hier herrscht üblicherweise eine Temperatur von 4°-8° C vor. Das ist deshalb von Vorteil, da viele chemische und biochemische Prozesse bei niedrigen Temperaturen verlangsamt ablaufen. Beispielsweise vermehren sich Mikroorganismen nicht so schnell und auch die Arbeit von Enzymen erfolgt langsamer. Damit dies funktioniert, ist es entscheidend, die Kühlkette möglichst nicht zu unterbrechen. Deshalb ist es ratsam, gekühlte Lebensmittel in einer Kühltasche nach Hause zu transportieren und dafür zu sorgen, dass die Zeit zwischen Supermarkt und Lagerung möglichst kurz ist.
Die Lagerung im Gefrierfach
Wenn leicht verderbliche Lebensmittel über einen längeren Zeitraum hinweg gelagert werden sollen, empfiehlt es sich, sie in einem Gefrierschrank oder Gefrierfach unterzubringen. Hier liegen Temperaturen von unter 0° C vor. In einer solchen Umgebung können sich Mikroorganismen quasi nicht mehr ausbreiten, sodass diese Gefahrenquelle ausgeschaltet ist. Allerdings arbeiten die Enzyme auch im Gefrierfach weiter, weswegen Lebensmittel nicht unendlich lang aufbewahrt werden können. Die Prozesse sind jedoch so verlangsamt, dass es deutlich länger dauert, bis Speisen im Gefrierfach verderben. Es ist eine gute Idee, kleine Portionen einzufrieren und darauf zu achten, dass sie luftdicht verpackt sind.
Die Lagerung im Vorratsschrank
Einige Lebensmittel können bei Zimmertemperatur gelagert werden. Hierzu gehören beispielsweise Konserven, Nudeln oder Couscous. Da das Platzangebot in einer Vorratskammer oder einem Vorratsschrank begrenzt ist, sollten hier nur Lebensmittel untergebracht werden, die regelmäßig verwendet werden und griffbereit sein müssen. Für alle anderen gibt es den Keller. Wichtig ist, zu verhindern, dass die einzelnen Lebensmittel hohen Temperaturen oder starkem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Deswegen sollten Sie abgedunkelt und weit entfernt vom Herd aufbewahrt werden. Bei der Sortierung ist darauf zu achten, dass immer die angebrochenen Lebensmittel vorne stehen und andere weiter hinten einsortiert werden. So ist sichergestellt, dass ältere Lebensmittel zuerst verbraucht werden.
Die Lagerung im Keller
Einige Lebensmittel werden nicht in der Küche oder in einer Vorratskammer, sondern in einem Keller aufbewahrt. Das gilt zum Beispiel für eingeweckte Früchte, die über einen langen Zeitraum aufbewahrt werden sollen. Außerdem empfiehlt sich auch für die Aufbewahrung von Wein ein Keller. Hier herrschen vergleichsweise niedrige Temperaturen vor und es ist dunkel. Beides sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass ein Wein seine Qualität behält und nicht umkippt.
Es ist ratsam, für die Aufbewahrung im Keller spezielle Regale anzuschaffen welche auf die Standardgröße der Flaschen ausgerichtet sind. So sind die einzelnen Gläser und Lebensmittel sicher untergebracht und können nicht so leicht beschädigt oder schlecht werden.
Das ist bei der Lagerung von Obst zu beachten
Obst hält sich nur eine vergleichsweise kurze Zeit und sollte daher unbedingt frisch eingekauft werden. Bei der Lagerung ist zwischen nachreifenden und nicht nachreifenden Obstsorten zu unterscheiden. Nachreifende Obstsorten sind beispielsweise Bananen, Kiwis, Papayas und Pfirsiche. Weintrauben, Kirschen, Erdbeeren und Zitrusfrüchte reifen hingegen nach dem Ernten nicht weiter. Außerdem geben einige Obstsorten Ethylen ab, während andere empfindlich darauf reagieren. Dieses Gas ist unter anderem für den Reifungsprozess der Obstsorten verantwortlich. Wird beispielsweise eine Banane, die empfindlich auf Ethylen reagiert, neben einen Ethylen abgebenden Apfel gelegt, beschleunigt sich ihr Reifungsprozess. Wer nicht möchte, dass Obstsorten schnell reifen, sollte solches Obst daher getrennt voneinander aufbewahren.
Bei der Aufbewahrung von Brot alles richtig machen
Brot wird nach einer gewissen Zeit hart und beginnt zu schimmeln. Hierfür sind physikalische Faktoren wie Temperatur und Feuchtigkeit verantwortlich. Wer Brot aufbewahren möchte, sollte hierfür einen Brotkasten wählen und die Temperatur zwischen 12°-18° C halten. Es ist wichtig, dass der gewählte Brotkasten gut belüftet ist, damit es nicht so leicht zur Schimmelbildung kommt. Für eine Aufbewahrung im Kühlschrank ist Brot nicht geeignet, da es sonst schnell an Geschmack verliert. Allerdings kann auf diese Weise der Schimmelbildung vorgebeugt werden. Das Einfrieren von Brot ist überhaupt kein Problem. Das Auftauen sollte bei Zimmertemperatur erfolgen.
Wichtige Regeln bei der Lagerung von Milchprodukten
Milchprodukte gehören zu den leicht verderblichen Lebensmitteln und müssen daher im Kühlschrank gelagert werden. Eine Ausnahme stellt H-Milch dar, die ungeöffnet auch bei Zimmertemperatur nicht schlecht wird. Wurde sie einmal geöffnet, muss sie allerdings im Kühlschrank gelagert werden, da sie sonst schnell verdirbt. Butter gehört ebenfalls in den Kühlschrank, sie kann aber auch eingefroren werden. Das Auftauen sollte dann nicht bei Zimmertemperatur, sondern im Kühlschrank erfolgen. Käse muss ebenfalls in den Kühlschrank. Das umfasst auch Frischkäse. Alle Käsesorten sind zudem darauf angewiesen, dass sie "atmen" können. Deswegen sollten Sie auf keinen Fall luftdicht verpackt werden, da sie sonst an Qualität einbüßen.
Regeln für die Aufbewahrung von Fleisch und Fisch
Fleisch ist ähnlich empfindlich wie Milchprodukte und muss deshalb pfleglich behandelt werden. Hierzu gehört insbesondere, die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Gerade in den Sommermonaten ist es deshalb entscheidend, mit einer Kühltasche einkaufen zu gehen und das Fleisch nach der Rückkehr direkt im Kühlschrank zu lagern. Wie lange Fleisch hält, hängt von der jeweiligen Sorte ab. Geflügel ist besonders empfindlich und hält nur ein bis zwei Tage. Schweinefleisch ist mit zwei bis drei Tagen Haltbarkeit robuster und Rindfleisch übersteht sogar drei bis vier Tage. Bei Hackfleisch ist es ratsam, dieses am Tag des Kaufs unmittelbar zu verwenden. Es ist möglich, Fleisch einzufrieren und zum Beispiel für ein Grillfest im Kühlschrank aufzutauen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass das Fleisch nicht im Tauwasser liegt.
Fisch ist ein besonders empfindliches Lebensmittel. Deswegen ist es angeraten, Fisch immer erst an dem Tag zu kaufen, an dem er verbraucht werden soll. Eine Lagerung im Kühlschrank ist für kurze Zeit möglich, Fisch von der Frischetheke sollte aber unbedingt ausgepackt werden. Räucherfisch hat eine etwas längere Haltbarkeit und übersteht bis zu 3 Tage im Kühlschrank. Tiefgefrorener Fisch kann bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum aufbewahrt werden. Beim Auftauen ist es wie beim Fleisch wichtig, dass das Tauwasser abläuft.
Stärken und Schwächen von Alufolie
Viele Menschen entscheiden sich dafür, ihre Lebensmittel mit Alufolie einzuwickeln, um sie so vor äußeren Einflüssen zu schützen. Das ist grundsätzlich möglich, darf jedoch nicht bei feuchten, sauren oder salzhaltigen Lebensmitteln erfolgen. Diese sind in der Lage, die Folie in Teilen zu zersetzen, sodass Aluminiumbestandteile in die Lebensmittel übergehen können. Das ist für die Gesundheit schädlich. Bei anderen Arten von Lebensmittel ist diese Aufbewahrungsform jedoch unbedenklich.
Fazit
Wie die perfekte Art der Lebensmittelaufbewahrung aussieht, hängt stark davon ab, welche Speisen eingelagert werden sollen. Insbesondere ist darauf zu achten, ob bestimmte Lebensmittel in den Kühlschrank oder das Gefrierfach müssen oder ob die Zimmertemperatur ihnen nichts anhaben kann. Obst, Brot und Milchprodukte haben jeweils andere Ansprüche und auch Fisch und Fleisch müssen individuell aufbewahrt werden. Eingewecktes oder Wein braucht ebenfalls spezielle Bedingungen, um möglichst lange zu halten. Wer beim Einlagern von Lebensmitteln einige Spielregeln beherzigt, sorgt dafür, dass das Esen länger frisch und lecker ist.