Abriss des Spaßbades Bergische Sonne „Wir müssen jetzt Gas geben“
Wuppertal · „Seit sieben Jahren ist in der Bergischen Sonne kein Wasser mehr drin, es sei denn, es hat stark geregnet“, sagte Andreas Mucke am Montag (3. Juni 2019) über das brachliegende Gelände des ehemaligen Spaßbades. 2018 hatte die Stadt das Gelände auf Lichtscheid gekauft, jetzt wollen sie es durch den Abriss des Gebäudes möglichst schnell freiräumen.
Nach dem Kauf im vergangenen Jahr hatte die Stadt entschieden, das Gelände der Bergischen Sonne selbst zu entwickeln und zu vermarkten - „um es in der Hand zu behalten“ - wie Stadtdirektor Johannis Slawig sagt.
Geplant sind nach Abriss des Gebäudes Neuansiedlungen von Unternehmen aus der IT-Branche und innovativen Start-Ups. „In der Nähe haben wir ja das erfolgreiche W-Tec, das regelmäßig aus allen Nähten platzt“, erklärt Oberbürgermeister Mucke. Mit den Stichworten „smart City“ und „digitale Modellkommune“ im Hinterkopf hofft er auf Neuansiedlungen fern von reinen Bürogebäuden, „mit Zukunft und mit nachhaltigen Arbeitsplätzen“. Interessenten hätten sich schon gemeldet.
Insgesamt 1,8 Millionen Euro kostet die Stadt der Abriss und die Herrichtung der Fläche - mehr als ursprünglich gedacht. Bis zum 3. Quartal 2020 soll alles erledigt sein, eventuell auch schon früher. „Immer wieder kommt es zu Einbrüchen, Bränden und Vandalismus in der Bergischen Sonne. Wir müssen Gas geben“, so Mucke. Die Kosten für den Abriss und die Herrichtungen werden zum Teil durch den Verkauf des Grundstücks an Unternehmen refinanziert, hofft die Stadt. „Komplett refinanziert werden kann es wohl aber nicht“, kommentiert Stadtdirektor Johannes Slawig.
Den Abriss und die Planung des Geländes übernimmt NRW.URBAN, ein Unternehmen, dass Städte und Gemeinden bei der Stadtentwicklung, der Stadt- und Quartierserneuerung sowie bei der Revitalisierung von Brachflächen unterstützt.
Die Brunnenskulptur „Bergische Sonne“ des Künstlers Klaus Rinke befindet sich nach wie vor auf dem Gelände des Schwimmbades. Ob es auch nach dem Abriss noch dort steht, bleibt abzuwarten. „Die Verlagerung wäre ein ziemlicher Aufwand, da die Skulptur recht schwer ist“, heißt es von Seiten der Stadt.