Aufräumen nach Hochwasser Wupper: Viele Stahlträger plus Treibgut
Wuppertal · Der Wupperverband kann die Schäden, die durch das Hochwasser im Wuppergebiet entstanden sind, noch nicht vollständig absehen. Momentan liefen die Arbeiten „auf Hochtouren“.
Man setze „in Kooperation mit den Kommunen und den kommunalen Betrieben aktuell alles daran, die Abflusshindernisse aus der Wupper und ihren Nebenflüssen zu beseitigen und auch unsere technischen Anlagen, die ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, wieder in den Regelbetrieb zu setzen. Hier sind alle Bereiche des Wupperverbandes ununterbrochen im Einsatz“, heißt es am Mittwochabend (21. Juli 2021).
Im Bereich Döppersberg entfernt seit Dienstag ein beauftragtes Unternehmen „große Bündel von Stahlträgern und Treibgut Schritt für Schritt“ aus der Wupper. Dadurch werde das Flussbett wieder freigeräumt. Eingesetzt werden zudem so genannte „Big Packs“, um provisorisch die Ufermauer zu schützen. Besonders betroffen war der Eschbach in Solingen-Unterburg. „Hier ist eine Firma beauftragt, seit Montag Sicherungsmaßnahmen an ausgespülten Uferbereichen vorzunehmen. Diese Maßnahmen sind oberhalb des vom Wupperverband umgesetzten Hochwasserschutzes erforderlich. Nach erster Überprüfung haben die im Rahmen des Hochwasserschutzes neu gestalteten Ufermauern das Hochwasser bewältigt. Hier sind lediglich kleinere Teile des Verblendmauerwerks betroffen“, so die Analyse. Die Bereitschaft des Gewässerbetriebes sei im Dauereinsatz: „Der Betrieb ist derzeit an vielen Punkten im Verbandsgebiet aktiv, entfernt Treibgut von Rechen, Durchlässen und aus Bächen und richtet Bachläufe wieder her.“
Durch das Hochwasser sei die Wupper-Talsperre „erheblich verschmutzt“ worden. „Durch die Überflutung von Firmengeländen, Betriebsflächen und Häusern sind unterschiedliche Substanzen, vermutlich Öle, Lacke und andere Stoffe, in die Wupper-Vorsperre in Hückeswagen und von dort in die Hauptsperre der Wupper-Talsperre gelangt“, berichtet der Wupperverband. Die Behörden hatten daraufhin Umweltalarm ausgelöst. Mittlerweile seien mit Unterstützung von THW und Feuerwehr große Mengen Treibgut aus der Vorsperre entfernt worden und damit „auch Teile der Substanzen“.
Seit Mittwoch (21. Juli) ist eine Firma für Entsorgung im Einsatz, um die Verschmutzung zu bekämpfen: „Es liegen weiterhin Ölsperren, die die weitere Ausbreitung verhindern sollen. Die Wuppertalsperre bleibt aufgrund des Ereignisses weiter für Freizeitnutzung gesperrt. Auch der Damm der Vorsperre, über den der Rundweg um die Vorsperre führt, ist zurzeit gesperrt.“ Auch wegen des Treibguts bittet der Wupperverband die Bürgerinnen und Bürger, bis auf Weiteres die Gewässer nicht für Freizeitaktivitäten zu nutzen.
In den Kläranlagen hatte Hochwasser vor allem zu Problemen in der Stromversorgung geführt. Die Kläranlage Solingen-Burg lief seit Freitag zunächst im Vollbetrieb mit Notstrom. Seit Dienstag wieder im Regelbetrieb. Die Kläranlage in Hückeswagen ab Freitag hochgefahren und arbeitet demnach seit Samstag wieder vollständig. In beiden Fällen seien die gesetzlichen Ablaufwerte eingehalten worden. In Odenthal war die Anlage geflutet und komplett ausgefallen. „Inzwischen können viele Anlagenteile reaktiviert werden“, teilt der Wupperverband mit. Das überflutete Abwasserpumpwerk in Glüder nahm am Montag wieder den Betrieb auf.