Schrottplatz in Nächstebreck Soll das so weitergehen?
Betr.: Schrottplatz in Nächstebreck
Nach derzeit aktuellem Sprachgebrauch hat sich Nächstebreck zu einem „Hotspot“ entwickelt. Gott sei Dank nicht für Corona, sondern für Schrottautos und Schrottplätze.
Der ursprüngliche Plan, den zentralen Friedhof für ganz Wuppertal in Nächstebreck zu errichten, wurde augenscheinlich ersetzt durch die Absicht der Stadtverwaltung, aus Nächstebreck einen riesigen Autofriedhof zu machen. Wo eben noch grüne Wiesen waren, entstehen ständig neue staubige, hässliche, ja lebensfeindliche Plätze.
Immer, wenn man glaubt, „das war es jetzt“, kommt ein neuer Schandfleck dazu. Gerade haben Bagger wieder – gegenüber der Feuerwehrhalle – eine schöne, grüne Wiese in einen Schrottplatz verwandelt. Und das in einer völlig neuen Dimension: Zu den schon vertrauten alten Pkw kommen jetzt noch ausrangierte Lkw und Anhänger dazu.
Genauso stelle ich mir ein liebenswertes Wohngebiet nicht vor! Aber die Zeiten haben sich leider verändert.
In der Festrede zum 100-jährigen Bestehen des Nächstebrecker Bürgervereins heißt es noch: „Wir setzen uns ein vor ein liebenswertes und lebenswertes Nächstebreck, das seinen Charakter nicht verliert.“
Aber den hat es inzwischen verloren.
Heute hört sich das so an: Der CDU-Stadtverband Nächstebreck-Oberbarmen schreibt auf seiner Internetseite, dass „...der Verkauf des WSW-Geländes (...) der Startschuss für die längst überfällige Entwicklung des Areals zwischen Im Hölken, Silberkuhle, Wittener Straße und Linderhauser Straße sein (könnte)“. Das ist einfach unfassbar. Ein Schrottplatz wird gesehen als Zeichen, als Startschuss für Fortschritt und Lebensqualität? Und die Grünen fordern aktuell „,mehr Grün für unser Quartier...“.
Es ist eine traurige Tatsache, dass im Gebiet Wittener Straße, Linderhauser Straße und Nächstebrecker Straße 24 (!) Reparaturbetriebe, Gebrauchtwagenhändler und eben Schrottplätze existieren. Hunderte alte Rostlauben – eine echte Zumutung.
Hinzu kommt, dass es neben den optischen Veränderungen ein völlig neues Verhalten im sozialen Miteinander gibt: Stundenlanges Parken von Autotransportern aus Osteuropa sorgt für Verkehrsstaus. Da wird entgegen der Fahrtrichtung in zweiter Reihe geparkt, abgemeldete Schrottautos werden auf der Straße abgestellt, man parkt bis in den Kreuzungsbereich hinein und versperrt jegliche, für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer notwendige Sicht, es wird gedreht und, weil es einfacher ist, die Einbahnstraße in falscher Richtung befahren. Soll das so weitergehen?
Es ist höchste Zeit, dass Stadtverwaltung, Politik, Polizei und Ordnungsamt hier tätig werden.
Und es ist an der Zeit, dass Nächstebrecker Bürger sich endlich gegen diese Entwicklungen wehren: Damit Nächstebreck wieder liebens- und lebenswert und fortschrittlich wird.
Volker Lange