Leserbrief „Lasst uns schlauer sein, aber das konsequent“

Betr.: Wuppertaler Demos gegen rechts

Rund 10.000 Menschen kamen zu der Demo am Samstag.

Foto: Christoph Petersen

Ich habe an beiden Demos teilgenommen. Zu allererst bedanke ich mich herzlich bei den Polizistinnen und Polizisten, die während der Demos Dienst taten. Das haben Sie vorbildlich ruhig und gelassen gemacht, uns Teilnehmern ein sicheres Gefühl vermittelt, den Protestzug umsichtig begleitet und dadurch wesentlich dazu beigetragen, dass die Veranstaltungen ohne nennenswerte Vorkommnisse abgehalten worden sind. Danke!

Nun zu den beiden Demos eine kurze Stellungnahme: Die Freitagsdemo war sehr kurzfristig auf die Beine gestellt worden; vielleicht waren deshalb „nur“ etwa 500 Teilnehmer da. Das bewirkte eine Art familiärer Stimmung und ein Gefühl von „Ja, wir sind alle dagegen“. Die Reden waren gehaltvoll, die Musik dazwischen zum Anlass angenehm passend.

Die Samstagsdemo war natürlich eine andere Dimension, trotzdem friedlich und zielvermittelnd „Ja, wir sind alle dagegen“. Was mir nicht gefallen hat, war zum einen, dass die zweite Rednerin Polizistinnen und Polizisten als „Bullen“ bezeichnete. Das ist schlichtweg ordinär und gehört sich nicht. Zum anderen wurde sehr oft zum Skandieren von Parolen wie „Wir hassen Faschisten“ oder „Wir haben Wut gegen die AfD bzw. Nazis“ aufgerufen.

Bilder von der Demo „Wuppertal stellt sich quer“​
30 Bilder

Demo „Wuppertal stellt sich quer“

30 Bilder
Foto: Christoph Petersen

Das ist das Niveau genau der Teile unserer Gesellschaft, gegen die wir uns stellen wollen. Empathie ja, aber sehr negative Empathie wie „Wut“ und „Hass“ nein – lasst uns schlauer sein, aber das konsequent! Wir sehen uns auf der nächsten Demo „Gegen rechte Populisten“ – woll?!

Thomas Krösel

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