Leserbrief „Zahlreiche Nahtod-Erfahrungen“
Betr.: Verkehrsführung in der Hünefeldstraße
Als Allwetter-Fahrradfahrer, der die Hünefeldstraße für den täglichen Arbeitsweg nutzt, konnte ich mittlerweile einen breiten Fundus an Erfahrungen zur neuen Verkehrsführung sammeln – darunter zahlreiche Nahtod-Erfahrungen.
Da ich zu den Menschen zähle, die sich auf dem Fahrrad genauso regelkonform verhalten wie im Auto, habe ich es versucht, mich in die neue Verkehrsführung einzufühlen. Ernsthaft! Aber mein Zwischenfazit lautet leider: Es ist für Fahrradfahrer nach wie vor vollkommen lebensgefährlich, die Hünefeldstraße entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung zu nutzen. Es gibt weiterhin Autofahrer, die mit den neuen Regeln nicht vertraut sind und zu scheinbar verkehrserzieherischen Maßnahmen greifen.
Es wird gehupt, die Ausweichflächen ignoriert und manche Autofahrer steuern sogar gezielt nach links oder versperren wild gestikulierend die Durchfahrt. Sobald ein LKW, überbreiter SUV oder die Müllabfuhr in die Straße einbiegt, wird die Verkehrsführung ohnehin ad absurdum geführt, da die Straßenbreite selbst bei größtmöglicher gegenseitiger Rücksichtnahme schlichtweg nicht ausreicht. Gesetzlich vorgesehene Mindestabstände können zu keinem Zeitpunkt eingehalten werden.
Die Konsequenz ist, dass die weniger regeltreuen Fahrradfahrer nun wieder auf den Gehweg ausweichen und da auf Fußgänger treffen, die verständlicherweise auf den neu hinzugewonnenen Platz nicht mehr verzichten möchten. Hat die Lokalpolitik nun tatsächlich unter diese unhaltbare Situation einen Schlussstrich gezogen? Falls ja: Vogelstrauß lässt grüßen.
Moritz Rosenthal
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