Leserbrief „Langjährige Mitglieder diffamiert“
Betr.: Austritte bei den Wuppertaler Linken
In der Begründung der Ausgetretenen gibt es eine Umkehr der Tatsachen, wenn man sich ihr Handeln im Wuppertaler Kreisverband ansieht: Die Zehn haben maßgeblich den Kreisvorstand dominiert und jeden Vorschlag von anderen Partei- oder Vorstandsmitgliedern abgebügelt.
Ein Beispiel: Vor über zwei Jahren wurde vereinbart, zu den Thesen von Wagenknechts „Die Selbstgerechten“ in einer Mitgliederversammlung zu debattieren, weil es dazu unterschiedliche Meinungen gab. Dies sicherte der Vorstand zu, verzögerte erst mit fadenscheinigen Gründen eine angeblich schwierige Terminfindung über zwei Jahre, um dann zu erklären, dass der Vorstand kein Interesse an der Debatte habe. So fand die Diskussion gar nicht statt. Wer ging denn hier einer inhaltlichen Debatte aus dem Weg?
Und die Ausgetretenen diffamierten langjährige Mitglieder als Kriegstreiber, die sich die Frage stellen, wer denn an die Ukraine Waffen liefern soll, wenn diese ein Selbstverteidigungsrecht hat- auch nach Auffassung der Linken. Mindestens über eine differenzierte Antwort hätte man doch debattieren können, aber auch das war nicht erwünscht. Dass viele Mitglieder kein Interesse mehr an solch einer Debatten-Unkultur hatten und wegblieben, verwundert nicht.
Jetzt aber die Fraktion Die Linke kapern zu wollen mit der Behauptung, dort gäbe es nichts zu ändern, und gleichzeitig alle anderen mit ihrer Erklärung zu diffamieren, ist ein Bubenstück! Wenn diese Ausgetretenen demnächst bei anderen Formationen zur Wahl stehen, sollten sich alle erinnern.
Gunhild Böth
Ex-Fraktionsvorsitzende Die Linke im Rat der Stadt Wuppertal
● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
● Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!
● Allgemeine Hinweise zur Veröffentlichung: hier klicken!