Leserbrief „Meines Erachtens ist ihm das gut gelungen“

Wuppertal · Betr.: Oberbürgermeister Uwe Schneidewind

OB Uwe Schneidewind.

Foto: Christoph Petersen

Mit großem Bedauern habe ich durch Ihre Beiträge erfahren, dass Herr Prof. Dr. Schneidewind beabsichtigt, bei der nächsten Kommunalwahl 2025 nicht mehr als OB zu kandidieren! In der laufenden Legislaturperiode hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Stadt in den Augen der – auch überregionalen – Öffentlichkeit, verloren gegangene Reputation zurückgewinnen konnte. Beispielhaft stehen die BUGA 2031, Circular Valley, Aufbruch am Arrenberg, Utopiastadt etc. für Projekte, die positiv in der Bevölkerung, weit über unsere Stadtgrenzen hinaus, wahrgenommen wurden.

Dieser Transformationsprozess war und ist nur möglich, wenn engagierte Menschen zukunftsorientierte, akribische, gelegentlich auch kleinteilige politische Arbeit zu leisten bereit sind.

Im Gegensatz hierzu steht die kleinkarierte, oft auch kleingeistige Klientelpolitik vergangener Jahre und Jahrzehnte: Der GWG-Skandal, die SPD-Spendenaffäre, das sogenannte „Harems-Zimmer“ im Rathaus, die legendäre „Rotwein-Runde“ usw. usw. wurden nur unzureichend politisch und juristisch aufgearbeitet. Jedenfalls hatte sich Wuppertal vor ca. 20 Jahren, dank seiner politischen Eliten, den spöttischen Beinamen „Korruptions-City“ redlich verdient.

In den folgenden Jahren hat sich, zumindest fiskalisch, nicht viel geändert – Wuppertal stand stets am Rande der Insolvenz. Exemplarisch für das städtische Missmanagement bis zum Jahr 2019, steht das Geschehen um die fristlose Kündigung der künstlerischen Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters, Frau Adolphe Binder. Diese Kündigungsform war nicht nur absolut unnötig und für den Wuppertaler Stadtkämmerer sehr kostenträchtig – nein, sie war auch letztinstanzlich (Landesarbeitsgericht) unwirksam. Die vom Steuerzahler zu tragenden Gesamtkosten, einschließlich einer vermutlich sehr hohen Abfindung an Frau Binder, dürften mindestens im oberen sechsstelligen Bereich liegen.

Diesem jahrzehntelangen Missmanagement ein Ende zu bereiten, auch dafür ist Herr Professor Dr. Schneidewind vor ca. vier Jahren angetreten. Meines Erachtens ist ihm das ebenfalls gut gelungen.

Es bleibt zu hoffen, dass er seinen, wohl noch nicht endgültigen Entschluss, nicht mehr zu kandidieren, zum Wohle der Stadt Wuppertal noch einmal überdenkt und vielleicht revidiert.

Udo König

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