Leserbrief „Leichen pflastern die Hünefeldstraße ...“
Betr.: Leserbriefe zur Hünefeldstraße
... könnte man meinen, wenn man die Leserbriefe zur momentanen Verkehrssituation dazu liest. Seit 30 Jahren nutze ich die Hünefeldstraße und noch nie konnte ich so entspannt den Bürgersteig benutzen wie im letzten Monat. Leider ab und zu gestört von Radfahrern, die die neue Verkehrsregelung noch nicht bemerkt haben oder nicht bemerken wollen und die sich weiterhin ihren Weg freiklingeln.
Ein konfliktfreies Nebeneinander von Radfahrern und Fußgängern hat es auf diesem schmalen kombinierten Rad- Fußweg nie gegeben. Die Beschilderung oder Hinweise auf die geänderte Verkehrssituation sind zwar suboptimal, aber von Chaos weit und breit keine Spur. Das Hupen und Schimpfen genervter Autofahrer, die immer noch meinen, die Straße gehöre nur ihnen, hat inzwischen nachgelassen. Da nur Tempo 30 km/h erlaubt sind, muss man in Richtung Elberfeld halt solange hinter einem Radfahrer herfahren bis sich eine Gelegenheit zum Überholen ergibt.
In Richtung Barmen finden sich für Radfahren mehr als ausreichend Ausweichmöglichkeiten, die man nutzen kann, um einen entgegenkommenden LKW gefahrlos vorbeifahren zu lassen. Es sei denn, man erwartet für sich permanent und überall freie Fahrt. Bei gefühlt mehr Ausweichstellen als Parkplätze auf der Seite, kann man da wohl kaum von „vorankämpfen“ sprechen.
Je schneller die neue Regelung konsequent umgesetzt wird, desto eher werden die Autofahrer, die die Strecke als Ausweichstrecke zur B7 nutzen, merken, dass sie dort nicht mehr so zügig durchfahren können wie bisher und stattdessen die B7 nutzen. Die Anwohner der Hünefeldstraße würde es freuen.
Vor Jahren wurde ein Teil der Luisenstraße für den Radverkehr gegen die Einbahnstraßenrichtung freigegeben. Anfangs wurde ich als Radfahrer dort auch beschimpft. Anders als in der Hünefeldstraße gibt es dort für Radfahrer im Gegenverkehr aber keine Ausweichmöglichkeit und angesichts der behaupteten oder gefühlten Gefahrenlage jetzt in der Hünefeldstraße frage ich mich, wie viel verletzte und tote Radfahrer hat es eigentlich in den letzten Jahren auf diesem Teilstück der Luisenstraße gegeben?
Andreas Lemke
Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
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