Jede Krise bietet auch eine Chance. Deshalb sehen die Stadtwerke den Ausfall der Schwebebahn als Herausforderung. Der Schwebebahn-Express wird seinen Namen verdienen und in Stoßzeiten im 3-Minuten-Takt verkehren. Damit er nicht im Stau steckenbleibt, wird über die komplette Talachse in beiden Richtungen eine Busspur eingerichtet, die Markierungsarbeiten beginnen schon nächste Woche. Um den Umstieg vom Auto zu fördern, wird sie auch für Radfahrer freigegeben.

Außerdem wird bei anderen wichtigen Buslinien wieder der 10-Minuten-Takt eingeführt. Dazu werden kurzfristig 100 zusätzliche Busse besorgt, nicht nur neue, sondern auch stillgelegte und insbesondere Reisebusse, die zur Zeit nicht im Einsatz sind. Diese werden sukzessive durch neue ersetzt und bieten in der Zwischenzeit den Busunternehmen eine wirtschaftliche Überlebenschance. Auf den Hauptstrecken werden die besten Busse eingesetzt. Finanziert wird das ganze aus dem Milliarden-Paket „Zur Abwendung von Corona und Klimawandel“ (ZACK) von Deutschland und der EU. Während des Döpperbergumbaus stiegen 70.000 Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel um. Als die Straßen wieder freigegeben waren, wurden sie wieder mit Autos verstopft. Diesmal soll der Umstieg dauerhaft sein, dazu wird das Angebot für den Nicht-Auto-Verkehr verbessert und für den Autoverkehr verschlechtert. Alle Maßnahmen werden von der Stadt offensiv kommuniziert, damit die Wuppertaler das Gesamtkonzept erkennen und mittragen können. Nur ein schöner Traum? Warum eigentlich?
Jonas Seiler