Den Zweck verfehlt?!

Betr.: Wuppertaler Seilbahnpläne, Bürgergutachten

Ich selber war kein Teilnehmer und kann eine Bürgerbeteiligung nur begrüßen, aber beim Lesen des Programms fällt mehrheitlich eine Teilnahme der Lobbyisten auf, die von Seilbahnen profitieren.

Dass das Bürgergutachten in diesem Fall den Zweck verfehlt hat, lässt sich anhand folgender Zahlen verdeutlichen: Von 350.000 Einwohnern wurden 1.000 Bürger eingeladen, dies entspricht 0,29 Prozent der Einwohner Wuppertals. Von den 1.000 Bürgern haben 62 ihre Bereitschaft zur Teilnahme erklärt (= 0,02 Prozent von 350.000), letztendlich haben 47 Bürger mitgemacht (= 0,013 Prozent), von denen sich 37 (0,010 Prozent) für eine Fortsetzung des Verfahrens ausgesprochen haben. Soll das gelebte Demokratie und Bürgerbeteiligung sein?

Ich jedenfalls fühle mich nicht repräsentativ vertreten und würde mir eine Befragung aller Bürger dieser Stadt wünschen. Denn sie müssen nachher auch für die Investitionskosten und die laufenden Kosten aufkommen. Bezüglich Kommentierung und Berichterstattung wünschte ich mir etwas mehr Neutralität. Von seriösen Journalisten würde ich Aufklärungsarbeit erwarten, keine politische Einflussnahme und insbesondere keine hämischen Kommentare wie "kleinkarierte Nörgler, die am Trassenverlauf wohnen".

Hat jemand die Investitionssumme von 52 Millionen geprüft? Ich frage mich, warum eine Stadt mit zwei Milliarden Schulden eine Seilbahn braucht.

Dirk Larisch, Erbschlöer Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)