Einfach über den Fuß gefahren

Betr.: Unfall auf der Trasse, offener Brief

Sehr geehrter Herr Mucke, sehr geehrter Herr Gerhardt,

ich möchte Sie über einen Unfall informieren, der mir als Nordic Walker am 18. September gegen 11.32 Uhr passiert ist.

Ich walkte in Richtung Wuppertal Barmen/Alter Markt, mittig der Baustelle der Sanierungsarbeiten Kuhler Viadukt, als mir ein Rennradfahrer mit hoher Geschwindigkeit in dieser Engstelle entgegenkam. Ich musste ausweichen und er fuhr rechts an mir vorbei in Richtung Loh. In dieser Engstelle kam es zum Kontakt: Er touchierte meinen rechten Ellenbogen und fuhr über meinen rechten Fuß. Ich habe im noch hinterher gerufen — und als Reaktion konnte ich seinen rechten Mittelfinger begutachten! Zum Glück hatte ich es nicht mehr weit bis nach Hause. Der kleine Zeh am rechten Fuß war angeschwollen und schmerzte sehr stark! Ich habe ihn erst einmal gekühlt.

Nachdem ich mich umgezogen habe und von dem Zusammenstoß etwas erholt hatte, bin ich in zur Polizeidienststelle am Johannes-Rau-Platz gegangen und habe eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wie der Polizist mir mitteilte, ist dies nicht der erste Zusammenstoß mit einem Radfahrer gewesen. Und es sind bereits wesentlich schlimmere Unfälle beziehungsweise körperliche Schäden gemeldet worden.

Am 19. September bin ich zum Orthopäden gegangen, und er stellte den "glatten" Bruch des kleinen Zehs sowie einen Anbruch des vierten Zehs fest. Dieses wurde durch eine Röntgenaufnahme bestätigt.

Wissen Sie eigentlich, mit welcher Geschwindigkeit die Radfahrer auf der Trasse unterwegs sind? Dass die Radfahrer sich teilweise auch nicht an Regel des Hintereinanderfahrens halten? Dass viele E-Bikes zu sehen sind? Was gedenken Sie dagegen zu unternehmen?

So schön die Nordbahntrasse auch sein mag, so gefährlich wird sie. Das unbekümmerte Miteinander wird durch rücksichtslose Raser massiv gestört. Die Nordbahntrasse ist

keine

Rennstrecke! Muss erst ein sehr schwerer oder tödlicher Unfall passieren, bevor etwas unternommen wird?

Der unfallverursachende Radfahrer kommt ungestraft davon, denn der rast einfach weiter. Der Fußgänger hat ja keinerlei Möglichkeit, ihn zu identifizieren. Es gibt ja kein Nummernschild et cetera.

So bleibt man auf dem Schaden sitzen und hat auch noch das Problem der Krankschreibung.

Jörg Lehmann, August-Mittelsten-Scheid-Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)