Leser Bläser nein, Grunzer ja?

Betr.: Straßenmusik

Vor einigen Wochen fiel mir eine drei Mann starke Straßenmusikergruppe auf, die auf Blasinstrumenten osteuropäische Musik darbot. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass sie aus Rumänien stammen. Ich empfand die Musik als eine willkommene Abwechslung, die darüber hinaus den im Innenstadtbereich allgegenwärtigen Baulärm auf angenehme Weise überlagerte.

Umso unverständlicher beobachtete ich dann, wie Polizeibeamte die drei Herren darauf hinwiesen, dass es nicht gestattet sei, auf Blasinstrumenten in der Öffentlichkeit zu musizieren.

Die Zahl der Bettler, die einfach nur die Hand aufhalten und keine kulturellen Impulse als Gegenleistung zu bieten haben, nimmt weiterhin zu, wogegen nichts unternommen wird.

Würde mich sehr freuen, wenn man seitens der Ordnungshüter auch gegen Baulärm und andere Ärgernisse, wie zum Beispiel nicht funktionierende Rolltreppen oder torkelnde, sich durch Grunzlaute verständigende, alkoholisierte Personen auf öffentlichen Plätzen, auf diese repressive Weise vorgehen würde.

Stefan Schneider, Distelbeck

(Rundschau Verlagsgesellschaft)