Leserbrief Bitte nochmals aufführen!
Betr.: „Junges Theater Wuppertal“ mit Sartre-Stück, offener Brief an Schauspiel-Intendant Thomas Braus
Sehr geehrter Herr Braus, schon seit längerer Zeit war ich nicht mehr in Wuppertal im Theater. Angeregt durch Berichte in den Wuppertaler Zeitungen und dem Stück, dass mich schon seit Schulzeiten in den 60er Jahren begleitet, besuchte ich Jean Paul Sartres „Das Spiel ist aus“ im Theater am Engelsgarten.
Ich war vom Stück, seiner Inszenierung und der Leistung der Schauspielerinnen und Schauspieler so begeistert, dass ich nach der Aufführung fragte, wann das Stück wieder gespielt werde. Mir wurde mitgeteilt, dass es sich schon um einen Zusatztermin gehandelt hätte und das Stück nicht weiter aufgeführt werde.
Das hat mich sehr betrübt, da ich mir und sicher auch viele aus meinem Bekannten- und Freundeskreis dieses Werk gerne nochmals ansehen würden. Daher meine Bitte, zu prüfen, ob ein weiterer Aufführungstermin möglich gemacht werden kann.
Für meinen Wunsch gibt es manche Gründe: Die Leistung und Spielfreude der jugendlichen Schauspielerinnen und Schauspieler mit großer Authentizität, die einfallsreiche und spannungsreiche Inszenierung von Barbara Büchmann, mit vielen Ideen und und manchen überzeugenden Gags, die die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler zu einer solchen Leistung motivieren konnte, die immer noch aktuelle Problematik von Tyrannei, Widerstand, Klassengegensätzen und dem Problem der bedingungslosen Liebe – und die hauptsächlich jungen Zuschauer mit nur wenig bemoosten Häuptern, so wie ich, die, wie die Kulturpolitiker klagen, zurzeit nur selten im Theater zu sehen sind.
Daher würde ich mich sehr freuen, wenn ich und andere Theaterbegeisterte dieses Theaterstück noch einmal im Theater im Engelsgarten anschauen könnten.
Christoph Gisen