Neue Aussagen Tanztheater-Affäre: Linke für personelle Konsequenzen

Wuppertal · Die Wuppertaler Linken fordern in Zusammenhang mit der fristlosen Kündigung der Intendantin des Pina-Bausch-Tanztheaters, Adolphe Binder, personelle Konsequenzen. Hintergrund sind Aussagen des PR-Beraters Ulrich Bieger in einem Beitrag der „WDR-Lokalzeit Bergisch Land“.

Adolphe Binder (Bild aus dem Jahr 2017).

Foto: Jens Grossmann

Darin hatte Bieger ausgesagt, dass der Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig und der Kulturdezernent Matthias Nocke ihn beauftragt hätten, die fristlose Kündigung Tanztheaters publizistisch vorzubereiten.

„Dazu hat Bieger nach eigenem Bekunden offenbar Dossiers mit entsprechend einseitigen Darstellungen, die den Standpunkt der Stadtspitze rechtfertigen sollten, an die Presse weitergegeben. Entsprechend einseitig berichteten FAZ und lokale Medien im Sommer letzten Jahres. Dies stellt laut Staatsanwaltschaft kein Verrat von Geschäftsgeheimnissen dar, da der PR-Berater Bieger im Auftrag der Stadtspitze gehandelt hat. Die kurzdarauf ausgesprochene Kündigung der Intendantin Adolphe Binder durch die Stadtspitze wurde erstinstanzlich bereits unwirksam erklärt, da die vorgebrachten Argumente nicht ausreichen“, so die Linken.

Mit der fristlosen Kündigung und dem Dossier von Bieger habe „eine einmalige öffentliche Schmutzkampagne“ eingesetzt, „in der sich auch die Mehrheit des Beirats und des Kulturausschusses instrumentalisieren ließen“, so die Partei. „Um vom eigenen Tun abzulenken, erstattete das Tanztheater Anzeige gegen Unbekannt wegen Geheimnisverrat. Allen Führungskräften wurden dabei eidesstattliche Erklärungen vorgelegt, die Presse nicht informiert zu haben.“

Bernhard Sander der für die Linken im Kulturausschuss sitzt: „Unseres Wissens haben Mucke, Slawig und Nocke solche Erklärungen nicht unterzeichnen müssen. Das hätten sie unter den nun bekannt gewordenen Umständen schwerlich tun können. Das Triumvirat Mucke, Slawig, Nocke steht am Ursprung dieser Schmutzkampagne. Mit voller Absicht haben Mucke, Slawig und Nocke die Rufschädigung von Frau Binder, der Companie und des Hauses betrieben, um eine als unbotmäßig empfundene Person zu entfernen. Man hat in Wuppertal schon für weniger einen Dezernenten abgewählt.“