Die von Stadtspitze schon (im Alleingang) ausgewählte Nachfolgerin von Dr. Gerhard Finckh hat nun nach einem weiteren Vorstellungstermin nicht die Zustimmung der Museumsgesellschafter gefunden.
Die Stadt verschickte eine sehr karge Pressemitteilung: Man habe beschlossen, „das Verfahren für beendet zu erklären und ein neues, gemeinsames Verfahren einzuleiten“. Wie das Ganze laufen soll, will man der Öffentlichkeit nach der Sommerpause mitteilen.
Scharfe Kritik kommt von den Linken im Rat. „Die Stadtspitze hat ein weiteres Mal in Personalangelegenheiten in der Leitung eines städtischen Kulturbetriebs ihr Unvermögen demonstriert“, so Bernhard Sander. Das Auswahlverfahren verzögere sich weiter. Dr. Slawig habe bereits im April den Obleuten der Fraktionen im Kulturausschuss eine Nachfolge für das Museum vorgestellt. Jetzt müsse er einen Rückzieher machen.
Die von der Stadt bezahlte Museumsleitung sei gleichzeitig Geschäftsführung einer Trägergesellschaft, die von Privaten dominiert werde. Das habe „Die Linke“ schon bei der Gründung der Gesellschaft kritisiert. „Was durch den Glücksfall Dr. Finckh seit 2012 noch kaschiert werde konnte, wird jetzt offenbar. Dr. Slawig konnte die von ihm verantwortete Personalauswahl gegenüber den privaten Gesellschaftern nicht durchsetzen“, meint Sander.
Die Konstruktion dieser Trägergesellschaft, für die ebenfalls Dr. Slawig als Beteiligungsmanager verantwortlich sei, habe sich nicht bewährt: „Der zuständige Dezernent und derzeitige CDU-Vorsitzende Nocke spielt dabei wieder nur eine nachrangige Rolle.“