Wuppertaler Kulturbericht „Gemeinsam das Licht wieder anknipsen“
Wuppertal · Der Kulturbericht der Stadt Wuppertal, der jedes Jahr unter Federführung des Kulturbüros erscheint, steht diesmal ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Kaum ein Bereich ist wirtschaftlich so stark von der Krise betroffen wie der Kultursektor.
„Dieser Einbruch ist nicht nur ein Schlag für die tolle Kulturszene in unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „Auch das Publikum leidet unter dem Entzug – denn Kultur ist ein wichtiger Faktor in unserer Stadtgesellschaft!“ Kulturdezernent Matthias Nocke: „Umso entscheidender ist es, die erlittenen Einbrüche transparent zu machen, um notwendige strukturelle Veränderungen anzustoßen. Gleichzeitig ist es mir wichtig, öffentlich zu zeigen, mit welchem Maß an Willensstärke und Kreativität die Kulturschaffenden in Wuppertal der Krise begegnet sind.“
Die Bilanz, die die städtischen Kultureinrichtungen mit Blick auf das Jahr 2020 ziehen, ist ernüchternd: geschlossene Häuser, abgesagte Vorstellungen, eingeschränkter Probenbetrieb. Dennoch ist der Kulturbericht mit 79 Seiten umfangreicher als je zuvor. Wie gemeinschaftlich mit den beteiligten Institutionen beschlossen, wurde der Berichtszeitraum nach dem Erscheinen der letzten Ausgabe von Spielzeitjahr auf Kalenderjahr umgestellt, sodass der Kulturbericht diesmal das gesamte Jahr 2020 und teilweise noch die zweite Hälfte des Jahres 2019 abdeckt. Die Statistiken zu Besuchszahlen, Fördersummen und anderen Daten wurden im Sinne der Lesefreundlichkeit in einen Anhang ausgelagert.
Neben den Einbrüchen in Veranstaltungs- und Besuchszahlen geht aus den Beiträgen der Institutionen hervor, welche kreativen Lösungen die städtischen Häuser und freien Kultureinrichtungen für den Fortbestand des kulturellen Lebens in Wuppertal gefunden haben und mit welchem Tatendrang und Optimismus sie auf das Wiederaufleben der Kultur nach der Pandemie blicken. „Lassen Sie uns gemeinsam das Licht wieder anknipsen“, lautet auch der Aufruf im Vorwort des Kulturdezernenten. Auch Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind hebt in seinem Grußwort die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Krisenfestigkeit von Gesellschaften im Allgemeinen und für den „Aufbruch Wuppertals“ hervor.
Besonders stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind die privatwirtschaftlichen Kultureinrichtungen sowie die zahlreichen freischaffenden Künstlerinnen und Künstler. Daher hat das Kulturbüro als Ansprechpartner der freien Szene entschieden, die Aktiven in diesem Jahr erstmalig in Gastbeiträgen selbst zu Wort kommen zu lassen. „Einerseits um exemplarisch auf die verheerende Situation der freischaffenden Künstlerinnen und Künstler aufmerksam zu machen und andererseits den kulturpolitischen Diskurs in Wuppertal aufzunehmen, den Vertreterinnen und Vertreter der freien Szene in diesem Jahr auf eigene Initiative und mit großem Engagement mitgestalten“, so Dr. Bettina Paust, Leiterin des Kulturbüros.