Reihe "Sound of the City" Wuppertal, du klingst wunderschön!
Wuppertal · Mehr als zwei Wochen haben sich über 100 Künstler aus 15 Ländern im Rahmen der Reihe "Sound of the City" der Oper Wuppertal dem diesjährigen Thema "Copyright Heimat" in sehr persönlicher Weise musikalisch, fotografisch oder auch in vielen kurzen Statements angenähert.
Für dieses Jahr ist die musikalische Spurensuche nach dem Klang der Stadt damit beendet.
Das Festival legte Wurzeln frei, schwelgte in Liebeserklärungen an Wuppertal, führte den Verlust von Heimat schmerzhaft vor Augen, begab sich zur besseren Erkenntnis auch in die Fremde, folgte der Liebe und präsentierte immer wieder neue Facetten dieses komplexen Begriffs.
Kurator Immo Karaman holte dazu viele Wuppertaler Protagonisten auf die Bühne, ließ sie gemeinsam mit Mitgliedern des Opernensembles fünf sehr verschiedene Abende gestalten und legte damit ein Stück Wuppertal frei, das im Alltag oft ungesehen und ungehört bleibt: Wuppertal ist vielfältig. Wuppertal hat so viele Talente. Wuppertal ist eine Heimat für so viele so verschiedene Menschen, die im Kern doch alle ganz ähnlich fühlen. Sie alle machen diese Stadt reich. So eine Heimat ist kein exklusiver, sondern ein inklusiver Begriff.
"Ein Opernhaus ist für mich gelebte Utopie: Menschen aus unterschiedlichsten Ländern arbeiten zusammen, sitzen gemeinsam in der Kantine", so fasste Immo Karaman selbst am Abschlussabend das Gefühl zusammen. Diese Reihe der Oper ist ein kleines Juwel. Denn sie schafft etwas Verbindendes. Zwischen der freien Szene und den Bühnen. Zwischen Oper und Pop.
Opern-Intendant Berthold Schneider resümiert dazu: "Das Festival hat in vielen Stationen ein ungeheuer vielfältiges Portrait von Wuppertal gezeichnet, das von großer Zuversicht gekennzeichnet ist." Dabei sei besonders die hohe Qualität der Beiträge der Musikschaffenden der Stadt herauszuheben: "Unter den vielen Beteiligten muss man das große Wuppertaler Talent Horst Wegener nennen, der neben Samy Deluxe viele fantastische Musiker der Stadt um sich geschart hat. Der syrische Autor Helim Yusiv, der Opernchor, Maik Ollhoff, Mark Bowman-Hester, das Sinfonieorchester Wuppertal und viele andere mehr haben das Publikum durch ihre Beiträge begeistert. Es war ein großes Glück, das Potenzial dieser Stadt so unmittelbar auf der Bühne erleben zu können."
"Sound of the City" offenbart den Wuppertalern jedes Mal — durch den kuratierten Blick von außen — eine ganz neue Sicht auf ihre Stadt. Und plötzlich klingt sie wunderschön!