Nach Urteil Tanztheater: FDP fordert Stellungnahme von Slawig und Nocke
Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion vermisst nach dem Urteil des Landesarbeitsgerichts in der Auseinandersetzung zwischen dem Tanztheater und der Intendantin Adolphe Binder „eine Stellungnahme der Stadtspitze und insbesondere der betroffenen Dezernenten“.
Bereits nach der ersten Instanz habe man einen „kritisch-konstruktiven Vorschlag zur Beendigung der problematischen Zusammenarbeit in der Führung des Tanztheaters gemacht“. Die kulturpolitische Sprecherin Ingrid Pfeifer: „Während der Personaldezernent Dr. Slawig ohne Kenntnis des schriftlichen Urteils und der detaillierten Begründungen sofort vollmundig den Gang in die Revision propagierte, warnten wir dringend vor diesem aussichtslosen Schritt. Schon damals war klar, dass sich durch eine Berufung dieser unrühmliche Vorgang unnötig in die Länge ziehen und die Kosten exorbitant in die Höhe getrieben würden. Deshalb wundert es nicht, dass es nun genau so gekommen ist.“
Die FDP-Politikerin: „Mindestens ein Jahr wird vergeudet worden sein und zu den Kosten, die entstehen, wenn alle Fragen der Beschäftigungsverhältnisse geklärt sind, traut sich bisher niemand zu einer Prognose. Sicher ist nur, dass wir mit neuerlichen ,Umschichtungen‘ des Kämmerers im Kulturbereich rechnen müssen, aber nicht wie wünschenswert zum Vorteil kultureller Arbeit im Tal, sondern zur Begleichung finanzieller Ansprüche aufgrund fehlerhafter Personalentscheidungen. Musikschullehrer werden weiterhin in prekären Arbeitsverhältnissen und weitestgehend ohne Festverträge arbeiten. Die Wuppertaler Bühnen werden ihr strukturelles Defizit bis 2021 weiter tragen müssen und auch der Deckel wird bleiben müssen.“
Die Wuppertaler Kultur- und Personalpolitik sei zum Gespött der regionalen und überregionalen Presse geworden. „Durch den Dilettantismus im Personalmanagement der zuständigen Dezernenten ist ein schwerer Schaden für die Stadt Wuppertal, die Zukunft des Tanztheaters und des Pina Bausch Tanzzentrums entstanden. Gespräche, Suche nach gemeinsamen Auswegen ohne Gesichtsverluste und geleitet durch einen erfahrenen Vermittler, z.B. den Personalvorstand eines Wuppertaler Unternehmens, waren schon nach dem ersten Urteil mein Vorschlag und sind es heute noch“, so Pfeiffer, „denn die Wuppertaler Stadtspitze hat an vielen Beispielen gezeigt, dass sie diese Kunst nicht beherrscht. Aus ihren Fehlern im Umgang mit Persönlichkeiten wie Christian von Treskow, Toshiyuki Kamioka, Susanne Abbrederis oder auch der bislang vergeblichen Suche nach einem Nachfolger für den anerkannten Leiter des Von der Heydt-Museums Dr. Gerhard Finckh hat unsere Stadtspitze bedauerlicherweise nichts dazu gelernt.“