Kunst- und Museumsnacht Eine ganze Nacht für die Kunst

Wuppertal · Am kommenden Freitag (29. Juni 2018) wird Wuppertal zur Kunststadt: Ab 18 Uhr präsentiert sich zur 15. Kunst- und Museumsnacht die ganze Vielfalt der Wuppertaler Kunstszene.

Die WuBa Galerie in Unterbarmen zeigt Arbeiten des Berliner Fotokünstlers Frederik Schulz.

Foto: Frederik Schulz

18 Museen und Galerien. So viele Anlaufpunkte hat sie, die 15. Wuppertaler Kunst- und Museumsnacht. Und damit "so viele wie nie", sagt Kulturdezernent Matthias Nocke erfreut. Diese große Beteiligung ermögliche es den Besuchern, das breite kulturelle und künstlerische Spektrum der Stadt zu genießen — von der internationalen Hochkunst bis zu den Arbeiten lokaler Künstler, von der Kunststation im Westen bis zur WuBa im Osten.

Neben "Dinosauriern" unter den Teilnehmern, wie das Von der Heydt-Museum, das seine Angebote rund um die aktuelle Ausstellung zu "Jankel Adler und die Avantgarde" sowie die eigene Sammlung konzipiert und dazu Familien-, Kinder- und Erwachsenenführungen anbietet, gibt es auch einige Neulinge, die ihre Pforten am Freitag öffnen. Matthias Nocke freut sich über dieses wachsende Engagement der Galerien, die gerade in den letzten Jahren mit viel Mut, persönlichem Einsatz und Geld bei der Sache seien. So wie Brigitte Baumann, die zusammen mit Ulrike Hagemeier (DruckStock), und dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bezirksverband Bergisch Land, einen Unterbarmer Schwerpunkt bildet. Die Galeristin zeigt den jungen Berliner Fotokünstler Frederik Schulz.

Schulz, geboren 1983, versucht in seinen Arbeiten, die Poesie, die sich oft zwischen den Zeilen versteckt, sichtbar zu machen und kombiniert sie zu neuen Szenerien. Er zeigt seine großformatigen Panollagen in den Räumen der WuBa-Galerie und nebenan im Coba-Atelier von Cornelia Ernenputsch. Seine Motive findet er an "Lost Places", also in verlassenen und verfallenen Gebäuden in Bulgarien und anderen Orten in Berlin und im Süden. Diese Motive werden anschließend im digitalen Collageverfahren — daher der Begriff Panollagen (Panoramen+Collage) — zu vollkommen neuen surrealen Landschaften und Räumen verfremdet.
Mit dabei sind auch das Schloss Lüntenbeck mit der Vernissage der Ausstellung Nicole Kreischers "Infantophismus", die Galerie Droste, Galerie Grölle, das Bildhauer-Atelier der Uni, die Backstubengalerie, das "Loch", die Hebebühne, Begegnungsstätte Alte Synagoge, Hengesbach Gallery, Galerie Kunstkomplex, der Neue Kunstverein, die Universitätsgalerie Oktogon, erstmals auch der Skulpturenpark Waldfrieden, die BBK Bergisch Land und DruckStock. Sie alle bieten ein Programm an, das, so Urs Kaufmann vom Kulturbüro der Stadt, "mit subjektivem Herzblut ein bewusstes Gegengewicht zu den Algorithmen und der Künstlichen Intelligenz der digitalen Zeit" setzt. Nocke ergänzt: "Sie tun das mit der wunderbaren, sinnlichen und sicherlich bereichernden Begegnung mit der Kunst". Neben der Kunstpräsentation bieten viele auch ein musikalisches Programm sowie Getränke und Snacks an.

Im letzten Jahr verzeichnete die Kunst- und Museumsnacht an die 2.500 Besucher — darunter viele, die sonst nicht zum Stammpublikum der Museen und Galerien zählen. Denn das Schöne an diesen Abenden ist: Man kann sich einfach treiben lassen — durch verschiedene Räume der Kunstorte ebenso wie einmal durch die Stadt, von Vohwinkel bis Unterbarmen. Bei voraussichtlich sommerlichen Temperaturen ein großes Vergnügen.


15. Wuppertaler Kunst- und Museumsnacht am Freitag, 29. Juni 2018. Offizieller Startschuss ist um 18 Uhr, Schluss um 24 Uhr. Die Öffnungszeiten der einzelnen Kunstorte können variieren und sind im Programm der Kunst- und Museumsnacht zu finden.

(nib)